Der Graue Star (Katarakt) tritt hauptsächlich im hohen Alter auf. Weltweit wird der Graue Star am häufigsten operiert. Allein in Deutschland werden jährlich mehr als 600.000 Eingriffe durchgeführt, bei denen die getrübte Linse durch ein künstliches Linsenimplantat ersetzt wird.
Weit verbreitet bei Grauem Star: Entfernung der getrübten Linse mittels Ultraschall
Bislang wurde dabei für gewöhnlich die getrübte Linse mittels Ultraschall zerstäubt und entfernt. Dieses Verfahren hat sich bewährt und es gibt weit weniger Komplikationen als bei anderen Augenkorrektur-Operationen, wie beispielsweise dem Lasik.
Neu bei Katarakt ist der Einsatz von Laserlicht
An der Universitäts-Augenklinik Heidelberg sorgt der sogenannte Femtosekundenlaser dafür, dass bei der Operation des Grauen Stars die Linsenkapsel präziser eröffnet und der Linsenkern sicherer zerteilt werden kann. Dabei bearbeitet der Laserpuls die getrübte Linse rasend schnell im Bereich von Femtosekunden, das sind 0,000000000000001, also zehn Billiardstel Sekunden.
Zudem schneidet der Laser genauer als jegliches mikrochirurgische OP-Messer. So kann die Linsenkapsel mit einer Genauigkeit von 10 bis 15 Mikrometern (tausendstel Millimeter) geschnitten werden. Sie bleibt dadurch reißfest und die Kunstlinsen können danach präziser eingesetzt werden. Weil der Laser keine Wärme erzeugt, schont er zudem das Augengewebe.
Wie sollten Sie sich bei der Behandlung des Grauen Stars entscheiden?
Die Behandlung mit dem Femtosekundenlaser ist leider (noch) keine Kassenleistung. Nichtsdestotrotz wurde bereits Ende Mail 2012 der erste Patient an der Universitäts-Augenklinik erfolgreich behandelt. Die Augenärzte sind sich sicher, dass die präzise Maßarbeit des Lasers besonders bei schwierigen Ausgangssituationen von Vorteil für die Patienten ist.
Doch auch ohne den Femtosesekundenlaser bleibt die Operation des Grauen Stars mit dem Einsetzen einer künstlichen Linse eine gute, weitgehend sichere Therapieoption. Betroffene sollten sich von ihrem Augenarzt des Vertrauens beraten lassen. Nicht selten haben Patienten nach diesem Eingriff ein besseres Sehvermögen als in den Jahren zuvor. Und das klingt doch schon einmal ziemlich ermutigend, nicht wahr?
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