Genau genommen sind es nicht die ausgewachsenen Milben selbst, sondern ihre Larven, die für den Juckreiz verantwortlich sind. Die erwachsenen Spinnentiere legen ihre Eier in den Boden. Aus ihnen schlüpfen ab März die nur 0,2 bis 0,3 mm großen Larven, die sich an hellen, leicht feuchten Stellen in Wiesen und Gärten ansammeln.
Die typischen Befallsorte sind Knöchel, Lendenbereich, Kniekehlen und Achselhöhlen. Die Tiere suchen dünne Hautstellen auf und lieben es feucht und warm. Oft beißen die Milben aber auch dort zu, wo ihre Wanderung über die Haut aufgehalten wird – an den Bündchen von Socken oder am Rand der Unterwäsche.
Die winzige Larve dringt mit ihren Mundwerkzeugen kaum mehr als einen hundertstel Millimeter in die Haut ein. Doch ihr Speichel, den sie in die kleine Wunde absondert, enthält Enzyme, die die oberste Zellschicht der Haut auflösen. Als Reaktion auf den Speichel bilden sich um den Kanal die juckenden Knötchen oder Quaddeln.
Da sich die Rötungen erst einige Stunden nach dem Befall zeigen, bringen sie die meisten Menschen gar nicht mehr mit dem Aufenthalt im Freien in Verbindung. Der Juckreiz kann sich noch bis zu drei Tage nach dem Biss steigern.
Kratzen Sie nicht – auch wenn es schwer fällt!
So unangenehm ein Grasmilben-Befall auch sein mag: Die Tiere sind im Grunde harmlos, denn sie saugen weder Blut noch sind sie in der Lage, Krankheiten zu übertragen. Sie können auch nicht von Mensch zu Mensch übertragen werden. Allerdings kommt es wegen des unwillkürlichen Kratzens sehr häufig zu Entzündungen. Als Erstes sollten Sie die Bissstelle mit einem Wattebausch, den Sie in 70%igem Alkohol getränkt haben, desinfizieren. Diese Maßnahmen helfen gegen den Juckreiz:
- juckreizstillende Salben (z.B. Fenistil Gel 100g, Traumeel S Creme 100g, Soventol Gel 50g)
- kalte Umschläge mit in Wasser getränkten Tüchern (eventuell 10% Essig zum Wasser geben)
- Abreibungen mit Salzwasser
- Betupfen mit Zitronensaft oder Essig
In schweren Fällen kann Ihnen Ihr Arzt auch ein Antihistaminikum oder eine Kortison-Salbe verordnen. Auf keinen Fall sollten Sie einen alten Bauerntrick anwenden und die Quaddeln aufkratzen. Das bringt nichts, weil sich die Milbe meist schon gar nicht mehr in der Haut befindet und sich die aufgekratzte Stelle sehr leicht entzündet.
Bildnachweis: KPixMining / stock.adobe.com