Die Toten ehren
Zu Allerheiligen und Totensonntag gedenken wir unserer verstorbenen Eltern, Geschwister, Partner, Kinder oder Freunde. Ihnen gebührt an diesen beiden Gedenktagen mehr Aufmerksamkeit als sonst. Katholiken zünden zu Allerheiligen ein Grablicht an, welches am nächsten Tag, an Allerseelen, noch brennt. Evangelische Christen gehen am Totensonntag auf den Friedhof; an beiden Tagen eine Möglichkeit, im Kreise der Familie den oder die Verstorbenen in ihre Mitte zu nehmen.
Gräber winterfest machen
In den Tagen oder Wochen vor Allerheiligen und Totensonntag werden die Gräber winterfest gemacht. Tannenzweige oder Fichtenzweige eignen sich zum Abdecken.
Zuvor entfernen Sie die gepflanzten Blumen und Pflanzenreste. Dann lockern Sie den Boden auf. Nach dem Glattharken oder Glattstreichen mit der Hand haben Sie die perfekte Grundlage für kleine Zweige. Für die Bodenarbeiten verwenden Sie am besten Finger-Arbeitshandschuhe. Die Zweige schneiden Sie mit einer Gartenschere alle auf die gleiche Länge zu. Dann stecken Sie die Zweiglein Reihe für Reihe in die Erde.
Tipp: Ich schneide die Zweige vorher grob zu, nehme sie im Korb mit zum Friedhof und nehme auch die Gartenschere mit. An Ort und Stelle schneide ich sie passend.
Grabschmuck selber machen oder kaufen?
Auf dem Markt, in Blumenläden, Gärtnereien, Tankstellen, Baumärkten und teils auch im Supermarkt bekommen Sie vor Allerheiligen und vor Totensonntag fertige Gestecke zu kaufen. Auch Zweige finden Sie, hauptsächlich beim Blumenhandel, falls Sie keinen eigenen Garten oder keine Möglichkeit zum Sammeln haben. Bei großen Gräbern oder wenn mehrere Gräber zu schmücken sind, lohnt sich die Überlegung, den Grabschmuck selbst anzufertigen.
Herzen, Kreuze, Kränze, Kissen – Grabschmuck selbst gestalten
Im Bastelhandel, der Pflanzenabteilung des Baumarktes, in Sonderposten-Märkten, im Internet und manchmal auch im Blumenladen bekommen Sie allerhand Zutaten einzeln zu kaufen.
Als Grundlagen für Ihren Grabschmuck dienen
- Kissen,
- Herzen,
- Kreuze,
- Kränze oder Ringe.
Kissen gibt es aus Steckmasse, als Mooskissen oder Moos-Pflanzbuch.
Herzen werden als volle Nass-Steckziegel, als offenes Herz (wie ein Ring) oder als Moos-Herz angeboten.
Ein Kreuz bekommen Sie als Moos-Kreuz, als Weinreben-Kreuz mit Folie innen zum Bepflanzen oder als Moos-Pflanzkreuz mit Terrakotta-Verzierung. Auch mit Steckmasse werden Kreuze angeboten.
Kränze und Ringe finden Sie mit Nass-Steckmasse, als Moos-Ring, als Moos-Pflanzring, als Weidenkränze oder Fichtenzapfen-Kranz.
Zum Umwickeln mit Fichtenzweigen eignen sich Strohkränze oder ein Heu-Kranz.
Tipp: Gewickelte beziehungsweise gebundene Kränze lohnen sich bei mehreren oder größeren Gräbern. Dies will jedoch gelernt sein. In mehreren Gegenden und ländlichen Regionen wird die Kunst des Kranzbindens von einer Generation zur nächsten weitergegeben. Auch manche Volkshochschulen bieten Kurse an.
Lesen Sie auch:
- Totensonntag: Wie Sie Ihren Verstorbenen einen lieben Dienst erweisen
- Totensonntag: Bedeutung, Brauchtum, Grabschmuck
- Halloween, Allerheiligen, Reformationstag: Bräuche im Herbst feiern
Grabschmuck-Sortimente helfen beim Gestalten
Für die unterschiedlichen Grundformen und je nach Anforderung stehen mehrere Schmuck-Kombinationen und Zubehör zur Verfügung. Mit etwas Glück bekommen Sie die Zutaten auch einzeln. In Rot oder Orange, Erika oder Lila, aber auch in Naturtönen lassen sich Stiele, Pflanzenteile und Blätter arrangieren.
Luffa, Palmspeer, Kokosblume, verschiedene Gräser oder ausgesuchte Blätter finden zum Gestalten Verwendung; ebenso verschiedene Zapfen, Rinde, Islandmoos oder Dschungelgras.
Tipp: Moos-Untergrund oder Teile aus Steckmasse eignen sich besonders für Anfänger.
Zum Feststecken verwenden Sie Römerhaften. Diese gibt es in verschiedenen Größen. Auch Bänder eignen sich zum Verzieren der Gestecke. Am besten nehmen Sie Bänder mit Drahtkante.
Bildnachweis: Stefan Körber / stock.adobe.com