Während der Schwangerschaft ist der Fötus schon von Beginn an sehr agil. Ab der 7. bis 8. Schwangerschaftswoche beginnt das Baby sich zu drehen. In den nächsten Wochen schafft es das Kleine, den Kopf zu drehen und die Arme und Beine zu bewegen. Es kann den Mund öffnen, gähnen und es bekommt sogar Schluckauf. Wenn Sie zum ersten Mal schwanger sind, bemerken Sie diese ersten zarten Kindsbewegungen wahrscheinlich gar nicht. Aber wenn Sie leicht Flattergefühle im Bauch spüren, bewegt sich gerade Ihr Baby.
Purzelbäume im Bauch
Deutliche Kindsbewegungen bemerken die meisten Mütter ab der 20. Schwangerschaftswoche. In den nächsten 10 Wochen hat das Baby genug Platz im Fruchtwasser, um sich mit munteren Bewegungen und Tritten bemerkbar zu machen. Die akrobatischen Übungen des Babys sind allerdings nicht unangenehm für die Mutter. Wenn Sie sich selber bewegen, bemerken Sie wahrscheinlich gar nicht immer die Aktivitäten Ihres Babys. Mit etwas Glück kann auch Ihr Partner die Bewegungen des Babys mit der Hand auf Ihrem Bauch fühlen, wenn Sie ihm zeigen, wo das Baby gerade zappelt.
Es wird eng im Bauch
Ab der 30. Schwangerschaftswoche wird der Platz in der Gebärmutter zunehmend enger. Jetzt fühlen Sie die Bewegungen des Babys deutlich. Es kann auch passieren, dass dass mit seinem Körper ihren Bauch deutlich sichtbar ausbeult. Für Väter ist es ein tolles Erlebnis, das Füßchen des Babys zu ertasten und es an der Fußsohle zu kitzeln. Durch den Platzmangel kann es passieren, dass die Schwangere recht unangenehme Trittchen gegen die Rippen erhält. Wenn Sie die Position des Babys unangenehm finden, reiben Sie mit der flachen Hand leicht über die betroffene Stelle. Meistens wechselt das Kind dann bald die Stellung.
Die Endposition
Im letzten Monat der Schwangerschaft drehen sich die meisten Babys in die optimale Geburtsposition. Das Köpfchen zeigt jetzt nach unten zum Becken. Heftige Bewegungen spüren Sie jetzt mehr, aber oft fühlen Sie, wie das Baby unangenehm auf die Blase oder die Rippen drückt. Versuchen Sie im Liegen Ihre Position zu verändern und sich auf die Seite zu drehen. Dadurch regen Sie das Baby an, sich ebenfalls anders zu lagern.
Wenn sich das Baby nicht bewegt
Ob und wann Sie die Kindsbewegungen spüren, hängt von der Lage der Plazenta ab. Liegt sie in der Vorderwand des Uterus, federt sie die Bewegungen ab und Sie fühlen die Bewegungen weniger deutlich als wenn sie an der Rückwand liegt. Auch wenn sich die Mutter selber viel bewegt, spürt sie nicht jeden Purzelbaum ihres Babys.
Außerdem entwickeln Babys einen ganz anderen Schlafrhythmus als ihre Mütter. Sie schlafen gerne tagsüber und sind dafür nachts aktiv. Sorgen Sie sich deshalb nicht, wenn Sie nicht ununterbrochen Kindsbewegungen fühlen. Im Laufe der Schwangerschaft werden Sie mit dem Wach- und Schlafphasen Ihres Kindes vertraut.
Werden Sie aber aufmerksam, wenn Sie entgegen den Gewohnheiten Ihres Babys über einen längeren Zeitraum keine Bewegungen spüren. Versuchen Sie Ihr Baby zur Bewegung zu motivieren, indem Sie sich auf den Rücken legen und entspannen. Wechseln Sie jetzt in die Seitenlage. Bleiben weiterhin Bewegungen aus, suchen Sie vorsichtshalber Ihren Arzt oder Ihre Hebamme auf. Eventuell wird der Fötus nicht optimal versorgt.
Mit dem Baby sprechen
Das Baby ist in seiner Fruchtwasserwelt nicht komplett isoliert sondern erlebt die Außenwelt über die Mutter mit. Erschrickt sich zum Beispiel die Schwangere, erhält auch der Fötus über die Nabelschnur einen Adrenalinschub und reagiert mit heftigen Bewegungen. Deshalb ist es auch möglich, über den Bauch Kontakt mit dem Baby auszunehmen.
Wenn Sie und Ihr Partner den Bauch streicheln und mit dem Baby sprechen, wird es sich sicher wohl fühlen. Viele Mütter berichten, dass sich das Baby beruhigt oder die Position verändert, wenn sie mit der Hand über den Bauch streicheln.
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