Mit dem Wort Gewaltprävention wird sehr häufig Vorbeugung gegen sexuellen Missbrauch und/oder Gewaltverbrechen verbunden. Dabei greifen gute, professionelle Schulungen einen viel breiteren Bereich auf, etwa den Schulweg. Konflikte zwischen Schülern und/oder Schülerinnen treten sehr oft auf nicht sicheren Schulwegen auf.
Schulwege können sehr gefährlich für Schüler sein: Frustration, Drängeleien, Streitigkeiten und/oder überfüllte Busse oder Züge fördern die Gewaltbereitschaft untern den Schülern. Darunter leiden sehr oft die Jüngsten, frisch vom Kindergarten, das erste Mal alleine auf dem Weg zur Schule.
Aggression auf nicht sicheren Schulwegen
Sachbeschädigung und Aggressionen auf dem Schulwegen sind nicht nur für viele Kinder eine Belastung, auch die Verkehrsbetriebe werden sie zu einer großen Last. Randale im Bus und Zug, Schlägereien an den Haltestellen und Beleidigungen in den Verkehrsmitteln – die Palette der angestauten Frustrationen scheint endlos.
Welche Ursachen die Aggressionen und Sachbeschädigungen haben, ist nicht klar benennbar. Man geht davon aus, dass Disziplinprobleme im Schulbus oder im Zug damit zusammenhängen, dass Schüler oft das erste Mal nach dem Unterricht allein und unbeaufsichtigt sind. Hier müssen Gewaltpräventionskurse greifen, damit die geladenen Aggressionen nicht an Schwächeren ausgelassen werden können. Schulbuslotsen sollten als Ansprechpartner für die Schüler da sein, die den Aggressionen ausgesetzt sind.
Gewaltprävention als Unterrichtsthema
Schulen können präventiv arbeiten, wenn Gewalt und Aggressionen im Unterricht thematisiert werden. Schüler setzen sich aktiv mit diesem Thema auseinander und es findet eine Sensibilisierung statt. Sie fragen: "Was ist Gewalt? Warum reagiere ich in folgenden Situationen so? Wie kann ich mich verhalten, um kein Opfer von Gewalt zu werden?" Anhand dieser Grundlage erarbeiten die Schüler Möglichkeiten zur Vorbeugung von Konflikten. Sie müssen lernen, Konflikte gewaltfrei zu lösen.
Wenn man Schüler fragt, was sie am meisten am Schulbusverkehr stört, dann erzählen sie sehr schnell, dass sie Angst vor verbaler und körperlicher Gewalt haben. Aggressionen untereinander gehören leider zum Alltag auf den Schulwegen, was neben hohen Sachschäden leider tiefe seelische und körperliche Verletzungen mit sich bringen kann.
Viele aufgestaute Emotionen können im Schulalltag nicht abgebaut werden. Öffentliche Verkehrsmittel sind die "neutrale Zone", wo es zur Entladung kommen kann. Besonders die überfüllten Busse bieten nicht selten Gelegenheit den einen oder anderen Schüler zu belästigen.
Dieses Problem ist seit längeren bekannt und viele Städte haben sehr gute Programme eingeführt um dieses Pulverfass zu schließen. Viele Schulen wirken präventiv entgegen, indem sie das Thema Gewalt und Aggressionen in Form von Projekten bearbeiten.
Gewalt präventiv entgegentreten
Gefährdungen können in allen Verkehrssituationen und Verkehrsmitteln eintreten. Wichtig ist, dass man die Verhaltensweisen bespricht und richtige Handlungsformen trainiert. Gewaltprävention sollte nicht nur in der Schule thematisiert werden, sondern schon im Elternhaus stattfinden. Kinder, die auf mögliche Gefahren vorbereitet worden sind, treten realen Konflikten ganz anders gegenüber als Kinder, die nicht informiert worden sind. Um der Gewalt entgegenzuwirken sollten die Schüler wissen, wie sie sich schützen können und wo sie im Notfall Hilfe erwarten können.
Gewaltprävention und Unfallprävention
Oberstes Ziel aller Beteiligten sollte es sein, dass Schüler sicher in der Schule und zuhause ankommen. Verhaltensweisen können trainiert und erlernt werden, um den unbeaufsichtigten Teil des Schulwegs zu sichern. Die Verkehrsbetriebe könnten dazu beitragen, dass mehrere öffentliche Verkehrsmittel in den Kernzeiten zur Verfügung stehen.
Eltern sollten mit ihren Kindern reden, die Wege ablaufen und ihren Kindern Möglichkeiten zum Schutz bieten können. Die Schule sollt, das Thema "sichere Schulwege" thematisieren und den Schülern Wege der Konfliktlösungen neben dem Elternhaus aufzeigen. Buslotsen sollten die Schüler in den öffentlichen Verkehrsmitteln begleiten.