Gesundheitlicher Nutzen der Cranberry

Die Cranberry ist eine relativ große Beere und es handelt sich bei ihr um eine Moosbeere aus der Familie der Heidekrautgewächse. Im Niederdeutschen wird die Cranberry als Kraanbeere bezeichnet. Sie ist in Europa, Asien und Nordamerika heimisch, wobei zu erwähnen ist, dass die nordamerikanische Cranberry robuster und weniger rund ist als ihre asiatischen und europäischen Geschwister. Eine besondere Eigenschaft der Frucht aus der Familie des Heidekrauts ist, dass die Cranberry leichter als Wasser ist, was sich auch als Vorteil bei der Ernte im kommerziellen Anbau der Früchte erweist.

Innerhalb von Europa wird die Cranberry am stärksten in Lettland angebaut und geerntet. Lettland stellt zum Anbau der Frucht etwa 160 Hektar landwirtschaftliche Fläche zur Verfügung. Der kommerzielle Anbau unterscheidet sich vor allem in der Erntemethode vom privaten Anbau. Der Grund hierfür liegt in der Besonderheit, dass die Frucht leichter als Wasser ist.

Zur Ernte werden die Anbauflächen mit Wasser geflutet und mit Spezialmaschinen, werden die Früchte durch einen Strudelsog von den Büschen abgetrennt. Nun schwimmen die abgetrennten Früchte an der Wasseroberfläche und können eingesammelt werden.

Die besondere Beere springt

Reife und unbeschädigte Cranberrys verfügen über vier Luftkammern. Diese Luftkammern ermöglichen hochwertigen Beeren das Springen. Das heißt, dass die Beeren wie Bälle zurück springen, wenn man sie auf den Boden geworfen werden. Sind diese Luftkammern beschädigt, dann handelt es sich um minderwertige Früchte, die nicht springen. Diese Eigenschaft der Frucht wurde bereits 1881 dafür genutzt, um eine Maschine zu entwickeln, mit deren Hilfe eine Selektion der minderwertigen von den hochwertigen Früchten möglich ist. Hierfür müssen die Beeren eine Hürde überwinden, was nur den unbeschädigten Früchten möglich ist. Diese hochwertigen Cranberrys werden als ganze Frucht verkauft, während die minderwertigen Früchte zu Kompott oder Saft verarbeitet werden.

Medizinisch zweifelhaft

Hinsichtlich der Wirkung der Inhaltsstoffe aus medizinischer Sicht sind sich die Experten noch uneinig. Der Cranberry wird nachgesagt, dass sie über eine vorbeugende Wirkung gegen Harnwegsinfektionen verfügt. Hierzu wurden auch verschiedene Studien durchgeführt. Eine dieser Studien ergab, dass bei 150 sexuell aktiven Frauen mit Trockenextrakt und Saft eine deutliche Reduzierung der Infektionen herbeigeführt werden konnte. Eine weitere Studie an amerikanischen College-Studentinnen, die täglich 2x etwa 200 ml Cranberry-Saft tranken, ergab, dass die Wirkung vergleichbar mit der Einnahme von Placebos gewesen sei.

Keine Wunderfrucht, aber trotzdem gesund

Die Wirkung gegen Harnwegserkrankungen ist umstritten bis ausgeschlossen, da auch im Personenkreis von älteren Menschen, Menschen mit Kathedern und Männern dahingehend keine Wirkung festgestellt werden konnte. Verschiedene Fakten sind jedoch trotzdem über die Wirkung der Frucht bekannt und belegt:

  • Durch den Verzehr von Cranberrys wird der Gehalt der entzündungshemmenden Salicylsäure im Urin und Plasma erhöht
  • Durch die Salicylsäure und organische Säuren wird der Harn angesäuert, was die Vermehrung von Keimen hemmen kann
  • Nach Angaben der Fachzeitschrift „Caries Research“ können Cranberrys die Bildung von Zahnbelag reduzieren
  • Die Wirksamkeit gegen Mundinfektionen ist auf die Hemmung der Einwicklung von Mikroorganismen zurückzuführen
  • Cranberrys sind hinsichtlich der Verhinderung einer Besiedlung des Darms und der Stirnhöhle durch schädliche Bakterien unwirksam

Obwohl sich Experten über die Wirkung der Cranberry noch nicht ganz einig sind, spricht nichts gegen den regelmäßigen Genuss der Früchte. Es handelt sich um ganz normale Früchte, die wie das meiste Obst auch, gesund sind.

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