Gut fürs Gehirn
1999 entdeckten Forscher im israelischen Weizmann-Institut, dass Kaffee das Wachstum von Gehirnzellen und ihrer Verbindungen beschleunigt. Michael Schwarzschild und Jiang-Fan Chen vom Massachusetts General Hospital in Boston konnten in Tierversuchen nachweisen, dass Kaffee Vorgänge im Gehirn bremsen kann, die für die Parkinson-Krankheit verantwortlich sind. Die Ärzte warnen jedoch, dass es für eindeutige Aussagen noch zu früh sei, und keine Studie eine Basis dafür biete, den Kaffeegenuss zu steigern.
Kaffee gegen Krebs?
Die Wiener Ernährungswissenschaftlerin Gerlinde Scharf erforschte die ebenfalls im Kaffee enthaltenen Stoffe Kahweol und Cafestol. Ergebnis: Sie hemmen den Mechanismus, durch den Dickdarmkrebs entstehen kann. Diese Stoffe bleiben allerdings im Papierkaffeefilter zurück, sind also nur in Espresso u.Ä. enthalten. Viele Studien brachten weitere positive Wechselwirkungen von Koffein mit Krebserregern. Auf die einfache Formel „Trink Kaffee, dann kriegst du keinen Krebs“ lassen sich diese Beobachtungen indes niemals bringen.
Herzrisiko Koffein?
Eine riesige Studie an 450.000 Männern in Rotterdam und Bosten machte deutlich, dass regelmäßiger Kaffeegenuss die Gefahr von Herzkrankheiten nicht steigert. Fakt ist lediglich, dass Angehörige der Risikogruppe – Raucher und Menschen mit ungesunden Essgewohnheiten – meist auch Kaffeetrinker sind.
Stört Kaffee den Schlaf?
Nicht unbedingt. Erst nach etwa 30 Minuten beginnt Koffein im Körper zu wirken. Sie können daher nach einer Tasse Kaffee noch ein höchst erholsames Nickerchen einlegen und danach die anregende Wirkung besonders genießen: Koffein regt die Herztätigkeit und die Verdauung an, steigert Blutdruck und Körpertemperatur, erweitert die Bronchien und erhöht den Spiegel des „Glückshormons“ Seretonin im Gehirn. Allerdings nur dann, wenn Sie Kaffee in Maßen genießen.
Abnehmen mit Kaffee?
Koffein setzt das in Zellen gespeicherte Fett frei und spaltet es auf in Fettsäuren, die der Körper besser verbrennen kann. Das funktioniert aber nur, wenn Sie spätestens eine Stunde nach dem Kaffeegenuss körperlich aktiv sind. Ein Spaziergang, Walking oder Joggen wäre also die ideale Beschäftigung nach der oben beschriebenen Schlummerpause.
Wie viel Kaffee?
4 Tassen, schön gleichmäßig über den Tag verteilt, gelten nach einer 15 Jahre dauernden finnischen Studie an 19.000 Menschen als Höchstgrenze. Wer mehr zu sich nimmt, steigert unter anderem sein Rheumarisiko. Trinken Sie Kaffee auch nie auf leeren Magen, und warten Sie zwischen 2 Tassen mindestens eine Viertelstunde.
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