Gesunde Ernährung mit Olivenöl?

Olivenöl ist möglicherweise doch nicht so gesund wie bislang angenommen. Laborversuche sollen ergeben haben, dass Olivenöl eine Arterienverkalkung fördern kann.

Wissenschaftler warnen vor Olivenöl
Deutsche Wissenschaftler warnen, Olivenöl könne die Entwicklung einer Arterienverkalkung sogar fördern und nicht – wie allgemein angenommen – hemmen. "Die landläufige Meinung, dass Olivenöl gesund ist, muss wohl revidiert werden", sagte der Marburger Forscher Josef Krieglstein, der die Versuche zusammen mit der Professorin Susanne Klumpp vom Institut für Pharmazeutische und Medizinische Chemie der Universität Münster durchgeführt hatte.

Olivenöl mache die Gefäßwände durchlässiger für Fettpartikel
Die Wissenschaftler stützen sich bei ihrer Behauptung auf Laborversuche. Demnach machen einfach ungesättigte Fettsäuren wie die Ölsäure aus Olivenöl die Gefäßwand durchlässiger für Fettpartikel und weiße Blutkörperchen, die ursächlich für eine Arteriosklerose sind. Versuche mit Meerschweinchen, die mit einer ölsäurereichen Diät gefüttert wurden, führten außerdem zu einer Häufung von Schädigungen der Herzmuskelzellen.

Wirkung von Olivenöl beim Menschen noch prüfen
Die deutschen Wissenschaftler betonen, dass vor einer endgültigen Aussage die Wirkung von Olivenöl beim Menschen noch geprüft werden muss. "Aber schon jetzt darf man berechtigte Zweifel an den so einseitig gepriesenen Vorteilen von Olivenöl haben", sagte Krieglstein.

Mediterrane Kost und Olivenöl
Zwar lasse sich ein Zusammenhang zwischen mediterraner Kost und geringer Herzinfarktrate statistisch eindeutig nachweisen, doch zur mediterranen Kost gehörten viele verschiedene Komponenten. Dass es ausgerechnet das Olivenöl sei, das so gesundheitsfördernd wirke, sei niemals nachgewiesen worden, ergänzten die Forscher.

Ausbalancierte Ernährung und Olivenöl
Die Wissenschaftler raten deshalb zu einer ausbalancierten Ernährung, bei der flüssige Fette wie Olivenöl mit festen Fetten wie Butter ergänzt werden.