Beifuß ist in Deutschland hauptsächlich als Gewürz zum Gänsebraten bekannt. Früher war er als Heil- und Schamanenkraut weit verbreitet. In Asien ist er weiterhin als wichtiges Heilkraut in Verwendung. Und kulinarisch verwöhnt er uns mit seinem intensiven Aroma. Wie Beifuß wirkt und wie man ihn anwendet, erfahren Sie hier.
Der Beifuß ist ein weit verbreitetes unscheinbares Wildkraut, das an Wegrändern, auf Brachen oder in Wiesen zu finden ist. Er hat graugrüne tief gesägte Blätter und kann eineinhalb Meter hoch werden. Er duftet würzig und aromatisch. Nicht nur deshalb wird er in der Küche als Gewürz zum Gänsebraten verwendet.
Anwendung von Beifuß
Schon die Römer wendeten den Beifuß an, indem Sie ihn sich bei langen Märschen um die Füße banden. Das half gegen müde Füße und Erschöpfung. Beifuß wird in der chinesischen Medizin in Moxa-Zigarren verwendet. In Deutschland wurde er als Mittel gegen den bösen Blick über Türen gehängt und als vorbeugende Maßnahme gegen Krankheiten im Feuer verbrannt.
Das Heilmittel der Göttin Artemis
Als Frauenheilmittel ist der Beifuß (Artemisia vulgaris) seit den Zeiten der Ägypter bekannt. Er war den Göttinnen Isis und Artemis geweiht. Er reinigt den Uterus, fördert die Menstruation, lindert Menstruationsschmerzen und erleichtert die Geburt. In der Chinesischen Medizin erwärmt Beifuß die Mitte (auch den Uterus) und sorgt so für ein gutes weibliches Gleichgewicht.
In Italien war der Beifuß als Mittel bei Epilepsie und andere Krampfleiden bekannt. Zudem hilft Beifuß bei der Verdauung, wurde bei Durchfall, Blähungen und Appetitlosigkeit eingesetzt und ist seit langem als Verdauungsförderndes Gewürz für sehr fettige Speisen wie Gänsebraten, Ente oder Aal bekannt. Er regt den Magensaft- und Gallenfluss an. Zudem wird die Wurzel bei Altersdiabetes als Tee eingesetzt.
Beifuß als Wildkraut in der Küche
Der Beifuß ist aber auch einfach als Gewürzkraut bekannt. Seine ätherischen Öle verhelfen ihm zu einem aromatisch-würzigen Geschmack. Man pflückt die frischen, kleinen Blätter als Zugabe in Salaten oder Kräutermischungen. Die oberen Teile der Stängel, auch mit Blüten werden als Gewürz in den Bräter gelegt, oder die Gans bzw. Ente damit gefüllt.
Rezept für einen Beifuß-Sellerie Salat
- 1 Hand voll frischer Beifuß-Blättchen
- 1 Hand voll frischer Sauerampfer Blättchen
- 4 Stangen Staudensellerie mit Blättern fein geschnitten
- 1 Hand voll gerösteter Kürbiskerne
- 1 unbehandelte Limone (oder Zitrone)
- 1 TL Honig
- 2 EL natives Olivenöl
- Salz zum abschmecken
Die Blättchen fein schneiden, die Limonen-Schale abreiben und alles mit dem Saft der Limone, dem Öl, dem Honig und dem Salz vermengen. Mit Kürbiskernen bestreuen.
Natürlich schmeckt Beifuß auch als Gewürz zu allen mediterranen Gerichten und in Wildkräuter-Smoothies.
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