Gespräche mit Demenzkranken

Demenzkranke können im Verlauf ihrer Krankheit eine Sprach- und Sprechstörung entwickeln, die die Kommunikation erheblich einschränken. Das falsche Signal wäre jedoch, sich in einem derartigen Fall zurückzuziehen und auf Gespräche mit dem Betroffenen zu verzichten. Wie Sie der Störung trotzen können, erfahren Sie hier.

Ein Gespräch dient nicht nur dem Zwecke der Kommunikation: Sie signalisieren dem Demenzkranken damit auch, dass Sie sich um ihn sorgen und er als Mensch ernst genommen wird.

Auch wenn die Sprachproduktion und das Sprachverständnis gestört sind, kann man mit ein paar einfachen Tricks, den Gesprächsverlauf positiv beeinflussen und dem Demenzkranken die Kommunikation erleichtern.

Gespräche mit Demenzkranken: Bleiben Sie in Kontakt!
Eine Demenzerkrankung verändert Beziehungen von Grund auf. Menschen, mit denen Sie früher stundenlang diskutieren konnten, sind so sehr in ihrer Kommunikation gestört, dass ein längeres Gespräch kaum mehr möglich ist. Gerade in Gesprächen offenbart sich oft das Ausmaß der Krankheit.

Sie müssen sich auf die neuen Bedürfnisse Ihres Gegenübers einstellen, und das ist weiß Gott nicht einfach. Deswegen ist es ganz natürlich, dass Sie mal die Nerven verlieren – machen Sie sich keine Vorwürfe. Aber das Schlimmste, was Sie dem Dementen antun können, ist, ihm aus dem Weg zu gehen oder ihn zu ignorieren. Auch die Erkrankten bemerken die Veränderungen und fühlen sich oft genauso hilflos, wie ihre Umgebung. Sie brauchen Zuwendung und Zuneigung, um mit dieser schweren Krankheit umgehen zu können.

Suchen Sie deshalb weiterhin den Kontakt und führen Sie kurze Gespräche mit einfachem Inhalt. Probieren Sie, den Erkrankten ganz neu kennen zu lernen und eine andere Art von Beziehung zu ihm aufzubauen. 

Gespräche mit Demenzkranken: Gestikulieren
Um sicherzustellen, dass der Erkrankte weiß, wovon Sie sprechen, sollten Sie das Gesagte immer mit eindeutigen Gesten oder sogar mit Gegenständen veranschaulichen. Machen Sie ruhig beim Zeigen auf einen Gegenstand eine Pause, damit der Demente nicht zwei Sinne auf einmal belasten muss. Warten Sie ab, bis Sie wieder die volle Aufmerksamkeit haben und der Demenzkranke Sie direkt anguckt, bevor Sie fortfahren.

Hinweis: Es ist immer wichtig, dass Sie sich Zeit für ein Gespräch nehmen. In vielen Fällen können Sie mit einem Erkrankten nicht mehr "kurz etwas klären". Wenn Sie möchten, dass Sie verstanden werden, sollten Sie dem Dementen genügend Zeit und Aufmerksamkeit schenken, auch wenn es manchmal schwer fällt.

Gespräche mit Demenzkranken: Das sollten Sie beachten
– Gehen Sie auf Augenhöhe mit Ihrem Gesprächspartner
– Sprechen Sie langsam und deutlich, aber nicht übertrieben und laut
– Bilden Sie kurze Sätze mit aussagekräftigen Worten
– Vermeiden Sie Wissensfragen und berichtigen Sie nicht
– Wiederholen Sie das Gesagte in gleicher, einfacher Form, um Ihrem Gegenüber noch eine Chance zu geben