Geschichte der Fotografie: Jim Rakete

Die Geschichte der Fotografie des Jim Rakete beginnt früh, bereits im Alter von vier Jahren hat er mit einer Kamera Schnappschüsse gemacht. Mit 17 Jahren begann er, professionell für Tageszeitungen und Agenturen zu fotografieren. Sein bevorzugtes Sujet: Promis. Von Jimi Hendrix und David Bowie über "Die Ärzte" bis zu Til Schweiger, Jürgen Vogel und Meret Becker. Übrigens: Jim Rakete steht der digitalen Fotografie durchaus skeptisch gegenüber. Diese habe für ihn wenig mit Realität, sondern mehr mit Konstruktion (Stichwort digitale Dunkelkammer) zu tun. Und statt Farbe setzt er bei seinen Porträtaufnahmen auf Schwarz-Weiß.

Geschichte der Fotografie: Jim Rakete persönlich
Jim Rakete wurde am 1. Januar 1951 in Berlin als Günther Rakete geboren. Musik und Fotografie waren schon früh seine vorrangigen Interessengebiete – so ist Jim Raketes Geschichte der Fotografie eng verbunden mit der Geschichte der Musik. Bereits als Jugendlicher fotografierte er die Berliner Musikszene. Mit 17 Jahren begann er professionell die Stars der Musikszene abzulichten – deutsche wie internationale Künstler.

Zwischen 1977 und 1987 führte Rakete in Berlin Kreuzberg die Fotoagentur "Fabrik" – fotografierte Musiker der Neuen Deutschen Welle, fertigte Fotos für deren Plattencover und arbeitete als Musikproduzent und Manager etlicher Bands und Sänger. Seit 1987 fokussiert sich Rakete wieder auf die Fotografie und lichtet nun neben Stars der Musikbranche auch Schauspieler ab.

Geschichte der Fotografie: Jim Rakete – Werke
Aufsehen erregt hat die Fotoserie "1/8 sec. Vertraute Fremde" in der Jim Rakete Prominente ungeschminkt abgelichtet hat. Stars aus Schauspiel und Politik sagten zu und so entstanden faszinierende Portraitaufnahmen von der Schauspielerin Meret Becker bis Frank-Walter Steinmeier, damaliger SPD-Außenminister. Mit dieser kleinen Geschichte der (ungeschminkten) Fotografie wollte er die Prominenten auf ihre Gesichter reduzieren.

"Es hat mich interessiert, wie die Leute aussehen, wenn man ihnen nicht die Möglichkeit gibt, sich in Rollen zu inszenieren", so Rakete in einem Spiegel-Interview. Und da heißt es weiter: "Ich wollte die Persönlichkeit ohne die übliche Bestechung (der Requisiten) heraus kitzeln". Damit setzte er bewusst einen Gegenpol gegen die zunehmende Star-Manie in Deutschland, die sich über rote Teppiche, Prunk und Pomp manifestiert. Der Name der Ausstellung spielt übrigens darauf an, dass "die Achtelsekunde wie der Wimpernschlag der klassischen Fotografie zu sein scheint“, so der Fotograf anlässlich einer Ausstellung seiner Porträtserie in der LUDWIG GALERIE Schloss Oberhausen.

2006 hat Jim Rakete  gemeinsam mit dem Kunstkritiker Mark Gisbourne ein neues Kunstmagazin als Beilage in DIE WELT entwickelt: MODERNICA erschein am 16. September. Auf 32 Seiten im Tabloid-Format widmete sich MODERNICA dem gesamten Spektrum der Gegenwartskunst. Schwerpunkte waren Fotografie, Design und Architektur. Im gleichen Jahr erschein ein Buch von Rakete und Gisbourne über die Berliner Ateliers: Kunst Station Berlin. Leider konnte sich dies nicht dauerhaft etablieren.