Wie Sie in die geheime Tuning-Werkstatt von Mozilla Firefox gelangen
Das Zauberwort oder "Sesam öffne dich" zum Tuning von Mozilla Firefox lautet "about:config". Dabei ist config die Abkürzung des englischen Wortes configuration und der Befehl bedeutet sinngemäß "in den Konfigurationsmodus schalten".
Diesen Befehl about:config geben Sie in der Adresszeile von Mozilla Firefox ein, wo Sie normalerweise eine Internetadresse (URL) hinein schreiben.
Nachdem Sie die Eingabetaste gedrückt haben, kommt zunächst eine
Warnung: "Hier endet möglicherweise die Gewährleistung!" schreibt
Mozilla. Dazu werden Sie darüber aufgeklärt, dass Änderungen an den
Firefox-Einstellungen unangenehme Folgen haben können für
Geschwindigkeit, Sicherheit und Stabilität von Firefox.
Sie gelangen nur zur Konfiguration, wenn Sie auf die graue
Schaltfläche klicken und Mozilla wie ein kleines Kind seiner Mutter
folgendes versprechen: "Ich werde vorsichtig sein, versprochen!". Das
ist wohl aus rechtlichen Gründen erforderlich, jedoch erscheint die
Formulierung im Stil einer Erzieherin aus dem Vorschulkindergarten
unglücklich gewählt.
Tipp: Nehmen Sie den Haken aus der Optionsschaltfläche "Diese
Meldung beim nächsten Mal anzeigen", bevor Sie versprechen, ganz artig
und vorsichtig zu sein. Dann kommt die Meldung von Mutti Mozilla nämlich
beim nächsten Mal nicht mehr.
Wie Sie sich in den über 1.500 Einstellungen für Mozilla Firefox zurecht finden
Ganz so ohne ist die Warnung allerdings nicht, denn was Sie nach der Bestätigung zu sehen bekommen, ist eine Liste von kryptisch erscheinenden Einstellungsnamen wie "accessibility.accesskeycauseactivation", gefolgt vom Status, dem Typ und dem Einstellungswert.
Die Einstellungsnamen sind in englischer Sprache und die ungefähre Bedeutung lässt sich an den Wörtern erschließen, also beim obigen Beispiel über die Wörter "accessibility", "accesskey", "cause" und "activation".
Damit wissen Sie aber noch lange nicht, wie Mozilla diese Einstellung in Firefox verwendet. Nehmen Sie also nicht einfach nach Lust und Laune oder aufgrund von Vermutungen Einstellungen vor, sondern nur solche, die Mozilla dokumentiert hat oder die in Tipps beschrieben werden, solche Tipps finden Sie auch hier auf experto.
Die Einstellungen von Add-Ons zu Mozilla Firefox
Dabei stammen auch nicht alle Einstellungen von Mozilla, sondern ähnlich wie bei der Registry von Windows tragen auch die Hersteller von Add-Ons benötigte Werte ein. Zum Beispiel werden Sie dort Einträge von Web of Trust (WOT) finden, wenn Sie dieses Schutzprogramm installiert haben.
Was bedeuten denn nun aber die Einstellungen von Firefox?
All dieses Wissen ist jedoch nutzlos, wenn Sie gar nicht wissen, was die Einstellungen bedeuten und bewirken. Hier hilft Ihnen die Dokumentation der Einstellungen von mozdev.org weiter, die allerdings zuletzt am 24.10.2006 aktualisiert wurde, also nicht mit der Firefox-Entwicklung der letzten Jahre Schritt gehalten hat.
Umfangreicher ist die dokumentierte Liste der Einstellungen von mozillaZine. sowie die Link-Sammlung zu About:config dort.
Alle diese Angaben sind in englischer Sprache, deutsche Hinweise auf Tuning-Möglichkeiten finden Sie über Google durch die Eingabe von "about:config". Seien Sie aber sehr vorsichtig bei Foren-Einträgen. Erstens ist es nicht gesichert, dass die Vorschläge wie beschrieben funktionieren, zweitens sind ältere Einträge wegen der schnellen Weiterentwicklung von Firefox wahrscheinlich längst überholt.
Auch die zahlreichen Online-Artikel von Computer-Fachzeitschriften und Fachbuch-Autoren sind mit Vorsicht zu betrachten. Es kann sich um Jahre alte Tipps handeln, denn die Anbieter aktualisieren aus Kosten- und Zeitgründen nicht jeden Artikel, wenn eine neue Firefox-Version erscheint. Ohne Datums- und Versionsangabe sollten Sie die Angaben also zumindest verifizieren, indem Sie nach den genannten Einstellungen googlen und so das Alter und eventuell die Firefox-Version aus anderen Quellen herausfinden, für die die jeweiligen Tipps gedacht sind.
Die Rettung im Notfall: So erhalten Sie die Standardwerte für Mozilla Firefox zurück
Haben Sie durch eine Änderung einen Fehler hervorgerufen oder Firefox startet erst gar nicht mehr, hilft entweder ein Deinstallieren und eine Neuinstallation oder Sie setzen Firefox auf die Standardwerte von Mozilla zurück.
Dazu klicken Sie bei Windows Vista oder 7 auf die Firefox-Schaltfläche und wählen die Option Hilfe und "Mit deaktivierten Add-Ons neu starten". Bei Windows XP gehen Sie ähnlich vor, wählen jedoch das Menü Hilfe und dann die Option. Mozilla bietet zu Firefox auch eine Hilfeseite mit einer Anleitung an.
Im abgesicherten Modus wählen Sie "Alle Benutzereinstellungen zurücksetzen" und klicken dann auf "Änderungen ausführen und neu starten". Sie können hier auch alle Add-Ons dauerhaft deaktivieren, falls Firefox wegen eines Add-On Problems nicht starten sollte.