Was ist Mobbing an der Schule?
Mobbing ist ein englisches Wort und bedeutet anpöbeln oder attackieren. In der Schule verstehen Experten unter Mobbing, dass ein Schüler von anderen systematisch und böswillig über einen längeren Zeitraum “fertig gemacht” wird. Neben reiner Gewalt ist es für Opfer fast schlimmer, wenn sie aus der Klassengemeinschaft ausgeschlossen werden. Mobbing ist übrigens nicht reine Jungensache. Auch Mädchen können Mitschüler quälen.
Was passiert beim Mobbing an der Schule?
Unter Mobbing stellen sich die meisten Menschen körperliche Gewalt vor: Ein Schüler wird ständig von anderen aufgelauert und geschlagen. Oft wird er erpresst, Geld an seine Peiniger zu zahlen. Es ist aber auch Mobbing, wenn Sachen eines Schülers vorsätzlich zerstört werden. Schüler leiden genauso unter verbalen Attacken, die nicht immer so deutlich wie Beleidigungen ausfallen. Hinter dem Rücken tuscheln und lachen, Aufstöhnen, wenn das Opfer etwas sagt oder niederträchtige Gerüchte verbreiten, diese Formen können genauso verletzen wie rohe Gewalt.
Genauso verletzend ist Mobbing, wenn gar nichts gemacht wird und die Klassenkameraden überhaupt nicht mit einem sprechen.
Warum gibt es Mobbing an der Schule?
Es kann praktisch jeder ein Opfer des Mobbings werden. Die Gründe sind beim Täter zu suchen. Es geht darum, Aggressionen auszuleben und Macht auszuüben. Oft wird Druck, den die Täter zum Beispiel in der Familie erfahren, an andere weitergegeben. Mit Mobbing versuchen diese Schüler, ihre eigene Unsicherheit oder Unzufriedenheit und ihre Wut über private Probleme an jemand anderen auszulassen. Oft treten sie in einer Gruppe auf, in der sie sich aufspielen können, weil viele Mitläufer sich nicht trauen, ihre Meinung zu äußern.
Die Auswirkungen des Mobbings
Wer in der Schule ständig gemobbt wird, verliert jegliche Lebensfreude. Die Schüler können unter körperlichen Symptomen wie Kopf- und Bauchschmerzen leiden. Ihre Leistungen in der Schule werden schlechter. Aus Angst können sie auch den Unterricht schwänzen. Außerdem ziehen sie sich von allen zurück und treffen sich auch nicht mehr mit Freunden. Wenn sich die Situation nicht verändert, können Depressionen und Selbstmordgedanken auftreten.
Wie Sie auf Mobbing in der Schule reagieren
Wenn Ihr Kind plötzlich nicht mehr gerne zur Schule geht, angeblich ständig sein Geld verliert oder mit kaputten Sachen nach Hause kommt, sollten Sie die Ursachen ergründen. Meistens schämen sich Mobbingopfer oder sie haben einfach zu viel Angst, um selber über die Schikanen zu sprechen. Versuchen Sie behutsam Ihr Kind zu ermutigen, Ihnen seine Probleme anzuvertrauen.
- Ist Ihr Kind ein Mobbingopfer, braucht es sehr viel Verständnis. Schimpfen Sie nicht und machen Sie Ihrem Kind keine Vorwürfe, weil es sich in Ihren Augen nicht richtig verhalten hat.
- Reagieren Sie sofort, denn Ihr Kind leidet unter der Situation. Je länger Sie warten, desto schwieriger wird es, eine Lösung zu finden.
- Versuchen Sie die Situation zu ergründen und erkundigen Sie sich bei befreundeten Eltern, ob sie von den Konflikten wissen.
- Wenn Ihr Kind in der Schule gemobbt wird, sollten Sie zunächst das Gespräch mit dem Lehrer suchen. Für jede Schule gibt es einen schulpsychologischen Beratungsdienst, an dem Sie sich wenden können.
- Im ersten Ärger regt sich der Wunsch, den Täter zur Rede zu stellen. Aber Sie sollten keinen Kontakt suchen, denn damit rücken Sie Ihr Kind in ein schlechtes Licht.
- In Klassen, in denen ein gutes soziales Klima herrscht, wird viel weniger gemobbt. Schulen sollten Projekte unterstützen, in denen das Schulklima verbessert wird.
- Wenn sich die Situation überhaupt nicht verbessert, ist ein Schulwechsel der letzte Ausweg.
Über das Thema Mobbing in Schulen informiert die Internetseite Schüler gegen Mobbing.
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