Gefährdet Sex das Herz?

Sex ist bekanntlich gut fürs Herz. Doch US-Forscher warnen Bewegungsmuffel vor zu intensiven Anstrengungen, auch - oder gerade vor allem - im Bett.

Jede körperliche Aktivität stärkt das Herz. Wenn der Kreislauf angeregt wird, muss das Herz mehr leisten. Dadurch wird das Herz fitter und kräftiger. Man muss nicht unbedingt Sport treiben, um den Kreislauf anzuregen. Auch andere Aktivitäten wie Gartenarbeit oder Treppensteigen bringen den Puls nach oben. Das gilt auch für Sex. Daher haben wir schon lange die Erkenntnis, dass Sex nicht nur gut für die Psyche ist, sondern auch das Herz stärkt.

Herzrisiko im Bett

Aber wie so oft gibt es auch hier einen Haken. Denn wer sich so gut wie nie bewegt, muss bei jeglicher körperlichen Aktivität – egal ob beim Sport oder im Bett – vorsichtig sein. Denn wer sich nur sporadisch zu Bewegung aufrafft riskiert, dass das Herz Schaden nimmt. Das behaupten zumindest US-Forscher, die mehrere Untersuchungen in einer Meta-Studie miteinander verglichen und analysiert haben.

Dr. Issa Dahabreh und Jessica Paulus aus Boston wollten herausfinden, ob „Couch Potatoes“ beim Sex ihre Herzgesundheit riskieren. Dafür analysierten sie 14 unterschiedliche Studien, die sich mit dem Thema Herz, Bewegung und Sex befassten (JAMA 2011, 305: 1225-1233).

Herzinfarkt beim Sex?

Nicht unbedingt überraschend ist das Ergebnis: Den beiden US-Forschern nach ist nicht nur gelegentliche körperliche, sondern auch gelegentliche sexuelle Aktivität für Bewegungsmuffel ein Risiko fürs Herz. Wer ansonsten keinen Sport treibt, erhöht durch die gelegentliche Bett-Aktivität sein Herzinfarkt-Risiko um den Faktor 3,5. Im Vergleich zu „richtigem“ Sport ist dies aber nur ein kleines Risiko. Man muss also nicht unbedingt den Notarzt auf die Schnellwahltaste legen, wenn man mit seinem Partner Sex haben will.

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