Gartentherapie: Der Therapeut ist mehr als ein gärtnernder Betreuer

Wer führt die Gartentherapie durch?

Ein guter Gärtner ist noch kein Therapeut und ein Therapeut kein Gärtner. Für die Gartentherapie braucht es Fachwissen und Verständnis. Die erste Frage im Zusammenhang mit einer Therapie für demenzkranke Menschen ist jedoch meiner Meinung nach, ob wir überhaupt von Therapie sprechen sollten. Da, wo die Natur Hilfsmittel bietet, die wir bewusst für Menschen einsetzen können und die eine Besserung des Befindens bewirken, sprechen wir heute von Therapie.

Die Frage ist nicht, was heilt, sondern ob hilft. Im speziellen Fall der Demenz müssen wir von helfen sprechen: Wir suchen Hilfsmittel, die den Allgemeinzustand verbessern und die Sekundärkrankheiten verhindern. Das Wohlbefinden des Menschen steht an erster Stelle und nicht die Befreiung von seiner Krankheit. Das klingt paradox, nicht wahr?

Ziel eines Therapeuten ist die Ermöglichung oder Beschleunigung einer Heilung, die Beseitigung oder Linderung der Symptome und die Wiederherstellung der   körperlichen oder psychischen Funktion. Die Psychotherapie ist die Behandlung psychisch, emotional und psychosomatisch bedingter Krankheiten, Leidenszustände oder Verhaltensstörungen mit Hilfe verschiedener Formen verbaler und nonverbaler Kommunikation. (wikipedia)

Gartentherapie als Mittel der Kommunikation

Ein wichtiger Teil der meisten Therapien ist die Kommunikation zwischen Therapeuten und Klienten. Die Gartentherapie bietet vielseitige Themen der Kommunikation. Ein Therapeut kann also auf jeden Fall durch Gartentherapie Themen finden, die er sich und dem Menschen mit Demenz zunutze machen kann. Mithilfe der Gartentherapie kann er Leidenszuständen und Verhaltensstörungen gezielt begegnen und entgegenwirken.

Künstlerische Therapien (Kunsttherapie, Musiktherapie, Tanztherapie) zählen zu den tiefenpsychologischen und verhaltenstherapeutischen Ansätzen der Psychotherapie. Den meisten dieser Therapien ist die Herangehensweise über Assoziationen und Emotionen gemeinsam, um an selbstregulierende Mechanismen der Psyche zu gelangen.

Da Menschen mit Demenz weniger über kognitive, verstandesorientierte Methoden erreicht werden können, sucht man Assoziationen und Emotionen über Sinnesreize in Gang zu setzen oder auch umgekehrt zu beruhigen. Kreativität, wie auch die Beschäftigung durch Gartentherapie, dürften hier ein gutes Potential bieten.

Bildnachweis: pictonaut / stock.adobe.com