Fußball und der Einfluss aufs Herz

Fußball ist für viele Menschen eine Herzensangelegenheit. Hinter dieser Tatsache steckt mehr, als man auf den ersten Blick denken mag. Der Kampf ums Leder hat großen Einfluss auf das Herz.

Sport ist gut für das Herz und stärkt den Kreislauf. Diese Binsenweisheit muss man niemandem mehr erklären. Teilweise reicht es aber schon, Sport zu schauen, wenn man sein Herz schützen will. Das hat der spanische Kardiologe Ricard Serra herausgefunden. Die einzige Voraussetzung: der eigene Lieblingsverein muss gewinnen.

Erfolg beim Fußball schützt das Herz

Der Spanische Herz-Doktor analysierte alle akuten Herzbeschwerden, die in den letzten 10 Jahren im Stadion des FC Barcelona vorgefallen sind. Dabei stellte er fest, dass der Erfolg des eigenen Teams Herzprobleme bei den Fans verhindert. In der Saison 2008/2009 wurde der spanische Spitzenclub vom Erfolg verwöhnt und holte Meisterschaft, Pokal und siegte in der Champions League. In dieser Zeit registrierte man keinen einzigen Fall von Herzproblemen bei den Fans der Katalanen.

Anders in den Jahren 2001 – 2003. In dieser Zeit war der FC Barcelona alles andere als erfolgreich. Prompt wurden sieben Fälle von Herzproblemen auf der Tribüne registriert. Vier Fans erlitten einen Herzinfarkt, ein Anhänger des FC Barcelona erlag sogar an dem Vorfall.

Fußball ist aber nicht grundsätzlich gut fürs Herz. Serra ist nicht der einzige Herz-Spezialist, der sich mit dem Zusammenhang zwischen Fußball und Herzproblemen beschäftigt hat. Andere Studien haben bereits gezeigt, dass das Herz teilweise große Belastungen ertragen muss, wenn auf dem Spielfeld gegen den Ball getreten wird.

Fußball-WM: Dreimal mehr Herzpatienten

Münchner Herzspezialisten haben sich ebenfalls mit dem Thema beschäftigt und die Fußball-WM 2006 untersucht. Sie fanden heraus, dass das Herz bei einem Elfmeterschießen eine große Belastung aushalten muss und teilweise in Gefahr ist.

Wenn die Deutsche Mannschaft ein Spiel hatte, war die Zahl der mit Herzproblemen in die Notaufnahme eingelieferten Patienten dreimal so hoch wie an Tagen, wo die Klinsmann-Elf spielfrei war. Dabei war besonders die Zahl der eingelieferten Männer deutlich höher. Britische Mediziner hatten bei der WM 1998 bereits ähnliches festgestellt.

Problematisch ist bei vielen die Ernährung während eines Fußballspiels. Denn für viele Männer gibt es nichts Schöneres, als sich mit einem (oder mehreren) Bier(en) und einer Tüte Chips vor den Fernseher zu setzen und sich ein Fußballspiel anzusehen. Weder Bier noch Chips oder Salzstangen sind aber gut fürs Herz.

Wer auf seine Fußballernährung nicht verzichten will, sollte wenigstens selber ab und zu eine Runde kicken. Denn egal ob das Lieblingsteam gewinnt oder verliert, das beste, was man für sein Herz tun kann, ist immer noch, selber Sport zu treiben.

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