Frontotemporale Demenz: Tipps zum Umgang (Teil 2)

Die Verhaltensveränderungen bei Frontotemporaler Demenz unterscheiden sich gravierend von den Störungen bei Alzheimer Demenz. Daher unterscheiden sich ebenfalls die Möglichkeiten der Umgebung, sich auf diese Verhaltensweisen einzustellen. Diese 10 Tipps sollen Ihnen beim Umgang mit Menschen mit Frontotemporaler Demenz helfen.

10 Tipps zum Umgang mit Frontotemporaler Demenz

  • Pflegepersonal und Angehörige sind ein unschlagbares Team in der Betreuung von Menschen mit Frontotemporaler Demenz: Manchmal haben Angehörige einen besseren Einfluss auf die Erkrankten und können bei konsequenter Ablehnung von Pflegehandlungen eher eine Zustimmung erreichen.
  • Auch wenn der Erkrankte sich in einer Pflegeinrichtung befindet, bestärken Sie Angehörige darin, viel mit der Person mit Frontotemporaler Demenz zu unternehmen.
  • Ermuntern Sie Angehörige, sich Gleichgesinnte zu suchen, z. B. in einer Selbsthilfegruppe.
  • Behalten Sie den Respekt vor dem Erkrankten: Die Situation ist nicht einfach. Eine Person mit Frontotemporaler Demenz zeigt sozial völlig unangemessene Verhaltensweisen, wie z. B. Geruchsbildung durch mangelnde Körperhygiene und enthemmtes Verhalten. Beim Essen schlingt er alles ohne zu kauen hinunter. Andererseits kann er sich an alles erinnern und man kann sich weitestgehend mit ihm unterhalten. Es ist daher kaum begreiflich, dass der an Frontotemporaler Demenz Erkrankte sein Verhalten nicht abstellen kann. Aber, er kann es tatsächlich nicht. Halten Sie sich das immer vor Augen.
  • Versuchen Sie drohende Eskalation im Vorfeld aufzuspüren: Beobachten Sie die Person mit Frontotemporaler Demenz genau. So erkennen Sie frühzeitig, wenn seine Stimmung umschlägt. Handeln Sie besonnen und ruhig, wenn Sie Streit schlichten und Aggressionen bremsen müssen.
  •  Aktivieren Sie und beschäftigen Sie den Erkrankten möglichst viel: Denken Sie daran, dass Erinnerungsvermögen und Orientierung gut erhalten sind. Solange das der Fall ist, sorgen Sie für viel Bewegung z. B. durch kleine Botengänge.
  • Beachten Sie, dass die Personen mit Frontotemporaler Demenz  keine Verantwortung übernehmen können, weder für sich noch für andere. Verlassen Sie sich nicht darauf, dass Absprachen eingehalten werden.
  • Setzen Sie Psychopharmaka nur ein, wenn es unbedingt nötig ist.
  • Denken Sie als Angehöriger rechtzeitig über einen Heimeinzug nach, bevor die Situation zuhause eskaliert.
  • Schaffen Sie ein angemessenes Wohnumfeld:  Im stationären Alltag sollte eher ein Zusammenleben mit demenziell erkrankten Mitbewohnern ermöglicht werden. Diese sind meistens toleranter als sogenannte orientierte Bewohner, wenn es um auffällige Verhaltensweisen geht. Eine  an Frontotemporaler Demenz erkrankte Person sollte nach Möglichkeit ein Einzelzimmer für sich haben.

Bedenken Sie, dass  im Umgang mit an Frontotemporaler Demenz erkrankten Personen vor allen Dingen Ihre Kreativität und Ihr Ideenreichtum gefragt sind.