Die mehrjährige, 5 bis 30 Zentimeter hohe Pflanze ist auf der gesamten nördlichen Halbkugel heimisch. Hier lesen Sie, bei welchen Beschwerden Sie Löwenzahn anwenden können und wie Sie ihn am besten zubereiten.
Die gallefördernde und harntreibende Wirkung des Löwenzahns wurde bereits um 1930 wissenschaftlich durch tierexperimentelle und klinische Studien belegt. In neueren Studien aus den 70er Jahren wurden die Erkenntnisse mit modernen Techniken an Ratten und Mäusen bestätigt. Neben der harntreibenden Wirkung wurde hierbei auch ein ausgeprägter Gewichtsverlust – bis zu 30 Prozent – beobachtet.
Löwenzahn ist das wirksamste heute bekannte pflanzliche Diuretikum (harntreibendes Mittel). Es wirkt besser als Schachtelhalmkraut oder Wacholderbeeren. Diese Wirkung wird dem hohen Kaliumgehalt zugeschrieben. Die für die gallefördernde Wirkung verantwortlichen Bitterstoffe wurden bisher in anderen Pflanzen nicht gefunden.
Inhaltsstoffe des Löwenzahns:
In Blüten und Blättern:
- Bitterstoffe (Taraxacin)
- Triterpene
- Sterole, unter anderem Sitosterol
- Carotine
- Xanthophylle
- Flavonoide
- Phenolcarbonsäuren
- Cumarine
In der Wurzel sind enthalten:
- Schleimstoffe
- Zucker (Fructose, Insulin)
- Beachtliche Mengen an Kalium
- Zahlreiche andere Verbindungen
Anwendungsgebiete des Löwenzahns:
- Bei chronischen Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse
- Bei Störungen des Galleflusses
- Zur Steigerung der Harnproduktion
- Bei Verdauungsbeschwerden
- Zur Steigerung des Appetits
In der Volksmedizin:
- Zur Blutreinigung
- Als mildes Abführmittel
- Bei Gicht
- Bei rheumatischen Beschwerden
- Bei Hautkrankheiten
Über Nebenwirkungen der Anwendung von Löwenzahn wurde bisher nicht berichtet. Bei bestehenden Gallenleiden oder bei Verdacht auf Darmverschluß dürfen Sie Löwenzahn jedoch nur nach Rücksprache mit dem Arzt anwenden. Löwenzahnkraut und -wurzel sind in zahlreichen pflanzlichen Zubereitungen (harntreibende Tees sowie Leber-Galle-Mittel) enthalten.
So verwenden Sie Löwenzahn:
Für Salate und zur Frühjahrskur wählen Sie kleine Pflanzen, in denen die Blütenknospen ganz tief in den noch kleinen Blättern sitzen. Schneiden Sie mit einem scharfen Küchenmesser die Knospen und die Wurzel ab und verwenden Sie die Blattrosette wie Feldsalat. Die Wurzel wird mancherorts als Gemüse (wie Schwarzwurzel) verzehrt. Sie können frische junge Löwenzahnblätter aber auch zur Bereitung von Kräutersuppen verwenden.
Zur Teezubereitung ist neben der frischen Pflanze auch getrocknetes Löwenzahnkraut samt Wurzel geeignet. Wegen des hohen Fruktosegehalts wird sie auch als Diabetiker-Süßstoff verwendet. Geröstet ist Löwenzahnwurzel auch heute noch als Kaffee-Ersatz beliebt.
Frischer Preßsaft aus Löwenzahn ist ebenfalls zur Frühjahrskur geeignet (eventuell gemischt mit Brennesselsaft): Nehmen Sie dreimal täglich zehn bis 15 Tropfen ein.
So sammeln und trocknen Sie Löwenzahn:
Löwenzahnblätter können Sie von Mai bis September sammeln. Wählen Sie junge, noch kleine Pflanzen (diese können Sie im Ganzen – mit Wurzel – sammeln), breiten Sie sie an einer luftigen Stelle flach aus und lassen Sie sie möglichst schnell trocknen. Bewahren Sie getrockneten Löwenzahn in gutschließenden, dunklen Gläsern oder Dosen auf.
Die günstigste Erntezeit der Wurzeln dauert von September bis Oktober an. Achten Sie beim Ausgraben der Wurzel darauf, daß Sie sie nicht verletzen, sonst fließt der wertvolle Saft aus. Reinigen Sie die Wurzeln schnell und lassen Sie sie am besten im Backofen bei bis zu 50 Grad Celsius trocknen.
So bereiten Sie Löwenzahntee zu:
Setzen Sie zwei gehäufte Teelöffel (1 bis 3 Gramm) der kleingeschnittenen Pflanze mit einer Tasse kaltem Wasser an, lassen Sie alles kurz aufkochen und zehn Minuten ziehen, danach abseihen. Trinken Sie morgens und abends eine Tasse frisch zubereiteten Tee als harntreibendes Mittel oder bei Leber- und Gallenbeschwerden.
Bildnachweis: delbars / stock.adobe.com