Folgen von Mobbing und wie Sie es erfolgreich bekämpfen

Was ist Mobbing?

Mobbing darf nicht mit einem Konflikt verwechselt werden. Wohingegen bei der Entstehung eines Konflikts stets zwei Parteien beteiligt sind und beide gemeinsam nach einer Lösung suchen müssen, kann einem Mobbing-Opfer niemals die Schuld für seine Rolle zugesprochen werden.

Man spricht dann von Mobbing, wenn ein und dasselbe Kind über eine längere Zeit, die von mehreren Wochen bis hin zu vielen Jahren reichen kann, wiederholt immer wieder körperliche oder verbale Gewalt durch Angreifer erfährt.

Ob Mobbing eine Chance hat, entscheidet die Gruppe

Mobbing bezeichnet ein Gruppengeschehen, in welchem jedes Kind eine bestimmte Rolle übernimmt. Dieses Phänomen tritt vor allen Dingen in Schulen, im Schulbus, in Kindergärten sowie am Arbeitsplatz zutage – häufig also genau an jenen Orten, denen das Opfer beispielsweise aufgrund der Schulpflicht nicht entweichen kann. Auf diese Weise wird das Opfer tagtäglich mit den Attacken der Täter und Mitläufer konfrontiert.

Täter alleine sind nie dazu in der Lage, Mobbing entstehen zu lassen. Diese sind stets auf Mitläufer und Zeugen, die ihre verletzenden Handlungen befürworten und unterstützen, angewiesen. Die Gruppe als Ganzes ist demzufolge dafür verantwortlich, dass Mobbing entsteht, aufrechterhalten und vor Erwachsenen verheimlicht wird.

Mobbing ist reine Machtdemonstration

Den Tätern geht es nicht darum, einen Konflikt inhaltlich auszutragen, sondern sie möchten vielmehr ihre Machtbedürfnisse zum Ausdruck bringen. Wohingegen sich in herkömmlichen Konfliktsituationen zwei gleichberechtigte Parteien gegenüberstehen, hat das Mobbing-Opfer gegen die anderen keine Chance. Dadurch verliert es immer mehr an Selbstbewusstsein.

Unabhängig davon, ob in einer Klasse direktes Mobbing in Form von bösartigem Auslachen, Verbreiten von Gerüchten, Austeilen von Schlägen und gemeinen Bloßstellungen oder indirektes Mobbing, zu welchem beispielweise das Wegrutschen auf der Bank, wenn das Opfer sich setzen möchte, zählt, vorherrscht, sollten Sie als Lehrer und Eltern frühzeitig intervenieren.

Nur dann vermeiden Sie, dass Schüler ihre ganze Schullaufbahn hindurch bösartig verletzt und schikaniert werden.

Mobbing als Mobbing erkennen

Achten Sie darauf, ob sich Kind wiederholt alleine aufhält und beobachten Sie die Situation genauer. Stellen Sie sich folgende Fragen: Kommt es häufiger zu Streitsituationen? Sind in diesen Fällen immer wieder dieselben Personen beteiligt? Wird ein Kind angegriffen und niemand scheint zu handeln? Wird ein Kind immer wieder gedemütigt oder bloßgestellt?

Scheint die Situation jedem Spaß zu machen, außer der Person die angegriffen wird? Aber auch der Umstand, dass ein Kind einfach keine Freunde zu finden scheint, kann ein Hinweis sein.

So helfen Sie

Werden Sie sich darüber bewusst, dass die Täter ihr Verhalten verändern müssen und nicht das Opfer. Wohingegen sich erstere ihre Rolle selbst aussuchen, ist das Opfer seinem Schicksal gänzlich ausgeliefert. Gewinnen Sie eine klare Einstellung gegen Mobbing und vermitteln Sie diese immer wieder. Halten Sie beispielsweise Vorträge in Klassen. Von zentraler Bedeutung sind daneben wiederholte Gespräche zwischen Eltern und Lehrern.

Beweisen Sie Mut, indem Sie hinschauen anstatt wegzusehen und motivieren Sie Kinder dazu, Hilfe zu holen. Mutig zu sein heißt nicht, andere zu mobben, sondern das Phänomen zu stoppen und das Schweigen zu brechen.

Bildnachweis: pololia / stock.adobe.com