Der Schlaganfall ist immer mit einer Unterversorgung von Hirngewebe verbunden und ist damit potentiell lebensgefährlich. Je nachdem, welcher Bereich des Gehirns betroffen ist, können leichte oder schwere Symptome auftreten. Auch die Folgen eines Schlaganfalls können sehr unterschiedlich sein. Viele Patienten, die den Schlaganfall überleben, behalten körperliche und geistige Einschränkungen zurück.
Unterversorgung führt zum Absterben von Gehirnzellen
Beim Hirninfarkt, wie man den häufig vorkommenden Schlaganfall aufgrund eines Blutmangels auch nennt, kommt es ebenso wie bei einer seltener auftretenden Hirnblutung zu einer Unterversorgung von Hirngewebe. Die Areale, die sonst über das betroffene Blutgefäß mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden, erleiden aufgrund der Unterversorgung Zellschäden. Diese sind je nach Intensität und Dauer der Unterversorgung reversibel, sprich sie können vom Körper repariert werden. In vielen Fällen ist die Schädigung aber so stark, dass die Gehirnareale für immer ihren Dienst einstellen. Die Folgen des Schlaganfalls sind deshalb in den meisten Fällen schwerwiegend.
Akute Folgen zeigen Schwere des Schlaganfalls
Die Symptome des Schlaganfalls geben einen Hinweis auf das Ausmaß der Schädigung. Je geringer die Symptome ausfallen, desto höher ist die Chance, durch schnelles Handeln ein Leben zu retten und Spätfolgen zu verhindern. Das gilt auch dann, wenn die folgenden Anzeichen nur kurz auftreten und von selber wieder verschwinden:
- einseitiges Taubheitsgefühl in Armen, Beinen oder Gesicht
- Kraftminderung oder Lähmungen in Armen oder Beinen, die sonst unerklärlich sind
- Sehstörungen
- Sprechstörungen oder verminderte Ausdrucksfähigkeit
- Verständnisprobleme
- plötzliche Gleichgewichtsstörungen oder Schwindel
Sehr schwere Erstsymptome können Bewusstlosigkeit oder plötzliche, starke Kopfschmerzen sein. Auch wenn die Symptome nur sehr leicht auftreten, ist das ein Notfall und es besteht sofortiger Handlungsbedarf. Viele Patienten erleiden erst einen „kleinen“ Schlaganfall als Vorbote und dann erst den „richtigen“ Schlaganfall. Mit einer rechtzeitigen Behandlung nach dem Vorboten kann der schwere Schlaganfall verhindert werden.
Die Spätfolgen: Einschränkungen für den Rest des Lebens
Über die Hälfte der Patienten, die den Schlaganfall überlebt haben, kämpfen im Nachhinein mit den Spätfolgen. Häufig kommt es zum Ausfall der bisherigen Mobilität. Die Patienten müssen Bewegungsabläufe wie das Laufen, Essen oder gar Schlucken neu erlernen. Auch Seh- und Hörprobleme bleiben häufig erhalten. Die Lähmungen in Armen, Beinen oder Gesicht klingen oft nie mehr vollständig ab, sodass die Bewegung, die Mimik und das Sprechen nie mehr wie vor dem Schlaganfall sein werden.
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