Aus dem Waggon ins Auto – der Carsharing Service Flinkster
Carsharing ist in vielen deutschen Städten bereits zu einer alltäglichen Sache geworden. Angebote wie DriveNow oder car2go garantieren urbane Mobilität ohne den Aufwand eines eigenen Wagens. Wenig verwunderlich, dass auch die Bahn ihr eigenes Carsharing-Konzept hat. Flinkster ist dabei ein klassisches Carsharing Konzept. Man meldet sich an, erhält eine Kundenkarte und kann über Internet, App oder Hotline ein Auto finden und buchen.
Die Flotte ist relativ vielfältig, Flinkster bietet kleine Fahrzeuge wie Smart, e-Smart oder Fiat Panda ebenso an wie Mittelklasse- und Oberklassewagen (die 48 Stunden vorher gebucht werden müssen), wie auch Lieferwagen wie den Sprinter. Die Grenze zwischen Carsharing und Autovermietung wird hier bei Flinkster bereits verwischt. Die Preise richten sich nach der Autoklasse.
Für ein Fahrzeug der kleinsten Wagenklasse fällt bei Flinkster ein Stundenpreis von 2,30 Euro pro Stunde in der Zeit von 8-22 Uhr an. Von 22 bis 8 Uhr kostet die Stunde 1,50 Euro. Ein Tag kostet 39 Euro, ab dem zweiten Tag zahlt man 29 Euro pro Tag. Wichtig: Neben der Verbrauchspauschale von 0,18 Euro pro km für die kleinste Wagenklasse, fallen Registrierungsgebühren für Flinkster an.
Die Registrierung für das Flinkster-Carsharing kostet satte 50 Euro. Immerhin entfällt die Gebühr für BahnCard-Besitzer.
experto.de-Fazit: Durch die vielfältige Flotte besticht Flinkster, die Preise jedoch sind keine Schnäppchen. Bei anderen Carsharing-Anbietern bekommt man mehr für sein Geld und Mittel- sowie Oberklassewagen kann man bei Autovermietern auch bekommen. Die 50 Euro Registrierungsgebühr sind unverhältnismäßig hoch – eine Registrierung bei DriveNow kostet 29 Euro, bei car2go sogar nur 9,90 Euro.
Aus dem Waggon aufs Rad – "Call a Bike"
"Call a Bike" ist im Prinzip Carsharing mit Fahrrädern. In mehreren großen Städten und insbesondere an Bahnhöfen stehen die "Call a Bike"-Fahrräder mit ihrem gesicherten Schloss. Das Prozedere ist komplex: Man meldet sich per Telefon oder im Internet an, besonders komfortabel geht dies mit der App. Wichtig: bei telefonischer Anmeldung fällt eine einmalige Gebühr von 5 Euro an.
Nach erfolgreicher Anmeldung ruft man die Nummer auf dem Fahrrad an – deshalb der Name Call a Bike -, bestätigt den Leihwunsch und folgt den Anweisungen. Das Schloss kann daraufhin entriegelt werden und das Fahrrad steht frei zur Benutzung. Legt man eine Fahrpause ein, schließt man das Schloss mit einem besonderen Sperrcode.
Bei Rückgabe muss man das Fahrrad an einer Kreuzung abstellen, folgt den Anweisungen des Borddisplays und gibt den Quittungscode ein. Danach ruft man wiederum die Call a Bike-Nummer auf dem Fahrrad an und folgt den Anweisungen.
Wichtig: Man kann vieles bei der Rückgabe falsch machen. So muss das Fahrrad: "im Umkreis von 30 Metern zum Kreuzungsmittelpunkt abgestellt und von dort auch sichtbar sein" (Preisverzeichnis Call a Bike, 6.2.). Inwiefern das vom Radfahrer kontrolliert werden kann, sei dahingestellt. Zudem sind die Entleihvorgänge je nach Stadt verschieden. Die Preise für die Fahrräder richten sich nach zwei Tarifen.
Im Grund-Tarif zahlt man 8 Cent pro Minute und 15 Euro pro 24 Stunden. BahnCard-Besitzer zahlen 9 Euro pro Tag, ebenso Studenten. Im Pauschal-Tarif zahlt man bis zur 30. Minute nichts, danach kostet jede weitere Minute 8 Cent. Allerdings muss man für die Nutzung des Pauschaltarifes eine Jahresgebühr von 48 Euro zahlen.
BahnCard-Nutzer zahlen bei Call a Bike 36 und Studenten 24 Euro pro Jahr. Das komplette Preisverzeichnis, inklusive Strafen bei falscher Abstellung der Räder können Sie hier einsehen: Callabike Interaktiv.
experto.de-Fazit: Call a Bike ist eine praktische Idee, die allerdings durch übermäßige Komplexität des Entleihvorgangs, uneinheitliche Vorgänge insgesamt und kompliziertem Rückgabeverfahren einiges von ihrem Charme einbüßt.