Ein Begriff der in Deutschland immer häufiger auftaucht und den mehr und mehr Menschen für sich entdecken und benutzen, ist der des Flexitariers. Dieses Kunstwort setzt sich zusammen aus Vegetarier und flexibel und bezeichnet einen neuen Ernährungstrend.
Als Fleixtarier bezeichnen sich Menschen, die zwar Fleisch essen, aber nur sehr selten und sehr bewusst und in guter Qualität. Hinter diesem Denken steckt eine Mentalität, die das Thema Ernährung auf eine bewusstere Ebene bringen soll, weg von Fast Food und unbedachtem in-sich-Hineinstopfen, hin zu ausgewähltem Essen mit Genuss und Verstand.
Was zeichnet Flexitarier aus?
Flexitarier oder Teilzeitvegetarier essen an mindestens drei Tagen in der Woche kein Fleisch, sondern ernähren sich von Gemüse und Obst aus biologischem Anbau, von Sojaprodukten, Hülsenfrüchten und Vollkornprodukten. Flexitarierer greifen darüber hinaus wenn sie denn Fleisch essen nicht zu Fleisch aus Massentierhaltung aus dem Supermarkt, sondern entscheiden sich für Bio-Fleisch vom Metzger, das deutlich teurer ist als konventionelles Fleisch.
Eine kritische Einstellung zum Thema Tierhaltung ist bei vielen der Grund für diese Umstellung der Ernährungsgewohnheiten, die meist schleichend kommt und mit einem geschärften Bewusstsein für die Themen Klimawandel und Massentierhaltung oder einem veränderten Gesundheitsempfinden einhergeht.
Vegetarier und Flexitarier: Was unterscheidet sie?
Der Unterschied zwischen Flexitariern und Vegetariern ist allerdings, dass sie auf Fleisch nicht gänzlich verzichten. Der Genuss steht im Vordergrund und wenn mit einem glücklich aufgewachsenen Tier ein leckeres Gericht gekocht wird, dann ist dieser Verzehr für Flexitarier absolut in Ordnung.
Vegetarier kritisieren Flexitarier als inkonsequent, dabei ist die dahinterstehende Einstellung eine andere. Fleisch ist für Flexitarier nach wie vor ein Bestandteil des Speiseplans, allerdings wird es nicht mehr einfach nur als Lebensmittel, sondern auch das dahinterstehende Tier und seine Haltung betrachtet.
Die Flexitarier-Bewegung kommt aus den USA und sowohl dort als auch in Deutschland finden vegetarische oder sogar vegane Speisen auf den Karten vieler Restaurants immer mehr Anklang. Für die Gesundheit ist Fleisch in der Ernährung grundsätzlich nicht nötig, sondern kann auch gut durch die Nährstoffe in Hülsenfrüchten und anderen Produkten ersetzt werden.
Das Problem mit dem Fleischkonsum
Wer gerne Fleisch isst, sollte sich darüber im Klaren sein, dass 300 bis 600 Gramm pro Woche für eine ausgewogene Ernährung ausreichen. Wer regelmäßig mehr Fleisch als diese Menge verzehrt, geht das Risiko ein Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu bekommen oder an Diabetes und Übergewicht zu leiden.
Auch für das Klima ist ein reduzierter Fleischverzehr positiv, ebenso wie für viele andere Bereiche wie zum Beispiel den Welthunger. Die Massen an Soja oder Mais, die zur Fütterung der Tiere benötigt werden, fehlen entweder andernorts oder werden immer teurer und tragen zu Hungersnöten bei.
Ernährung ist eine persönliche Entscheidung
Seinen Fleischkonsum bewusst zu regulieren schadet nicht und gerade für Flexitarier gestaltet sich der Speiseplan dadurch sehr breit gefächert. Der Genuss steht im Vordergrund und es gibt keine Lebensmittel-Tabus wie bei Veganern oder richtigen Vegetariern.
Grundsätzlich ist Ernährung eine sehr persönliche Entscheidung, die jeder so halten sollte wie er will. Andere Menschen in ihren Essgewohnheiten missionieren zu wollen wird häufig als anstrengend empfunden, weshalb jeder bei seinem eigenen Teller bleiben sollte.
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