Moderne Flachbild-TVs sind mit integrierter Computertechnik ausgestattet
Die Computertechnik ist heute auch in Geräten enthalten, denen man das vorne herein nicht ansieht. Wer beispielsweise die Gebrauchsanweisung eines modernen Flachbild-Fernsehers aufmerksam liest, kann in vielen Fällen den Hinweis finden, dass sich bei ungewöhnlichem Betriebsverhalten des Geräts ein vollständiges Ausschalten und kurzfristiges Trennen von der Stromleitung hilft.
Das ist nichts anderes als der vom PC her bekannte Reset. Zudem sind moderne Flachbild-Fernseher zunehmend mit einer USB- oder seriellen Schnittstelle ausgestattet.
Diese Schnittstelle dient dann beispielsweise zum Anschluss eines Diagnosegeräts in der Werkstatt, kann aber vielfach auch für ein Firmware-Update eingesetzt werden. Es handelt sich bei der Firmware um das interne Betriebsprogramm des Fernsehers, wie es in der PC-Technik vom PC-BIOS her bekannt ist. Das Betriebsprogramm ist in einem wiederbeschreibbaren Festwert-Speicherchip (EEPROM) abgelegt.
Programmfehler in der Firmware können sich im Alltagsbetrieb als sehr lästig erweisen, wenn beispielsweise "Fernseher-Abstürze" sich häufen oder die Fernbedienung "spinnt". Zudem werden über die Aktualisierung der Firmware teils auch zusätzliche Geräteeigenschaften installiert, sodass sich ein Firmware-Update durchaus lohnen kann.
Ein solches Firmware-Update, oft auch als "Software-Update" bezeichnet, für einen Fernseher kann auf ganz unterschiedlichen Wegen den Weg in Ihren Fernseher finden.
Firmware-Updates können auf drei Wegen installiert werden
- In manchen Fällen ist eine Verbindung der seriellen Schnittstelle (Sub-D 9-polig) am Fernseher über ein serielles Kabel mit einem PC bzw. Notebook nötig. Diese Schnittstelle ist aber in vielen Fällen nur direkt intern an der Platine verfügbar und nicht von außen ohne Öffnen des Gehäuserückteils zugänglich.
- Sofern das TV über einen Netzwerkanschluss verfügt, kann oft über ein internes Service-Menü auch ein Firmware-Update durchgeführt werden ("Dienste automatisch aktualisieren" oder "Software Download").
- Etliche TV-Geräte sind auch mit einer USB-Schnittstelle ausgestattet und unterstützen das Einspielen eines Firmware-Updates durch einen angeschlossenen USB-Stick, auf dem sich die neue Firmware-Datei (Firmware-Image) befindet.
Beachten Sie zur Durchführung eines Firmware-Updates am Fernseher generell die folgenden Tipps:
- Bei Markenherstellern lohnt es sich, bei einem neuen TV-Gerät nach rund 1 Jahr zu kontrollieren, ob es zu dem Gerät ein Firmware-Update gibt. Die Firmware-Datei selbst erhalten Sie kostenlos. Wenn Sie das Firmware-Update nicht selbst durchführen möchten, wenden Sie sich an ein autorisiertes Service-Center des Herstellers.
- Wenn Sie das Gerät innerhalb der gesetzlichen Gewährleistungsfrist von 2 Jahren wegen eines Reparaturfalls an den Service übergeben müssen, weisen Sie darauf hin, dass Sie auch die Installation eines eventuell verfügbaren Firmware-Updates wünschen.
- Wenn Sie das Firmware-Update selbst per USB-Stick einspielen möchten, muss der Stick im Regelfall mit dem Dateisystem FAT32 formatiert sein. Das können Sie nötigenfalls mit Ihren PC unter Windows prüfen und die Formatierung über den Windows-Explorer vornehmen.
- Nach jedem Firmware-Update sind alle Benutzereinstellungen gelöscht und wieder auf die Hersteller-Vorgabewerte zurückgesetzt, mit denen das TV-Gerät ausgeliefert wurde. Wenn Sie besonders "ausgeknobelte" Einstellungen verwendet haben, sollten Sie von den betreffenden Menüs vor dem Firmware-Update Fotos per Digitalkamera bzw. Handy-Kamera machen.
- Manche moderne TVs bieten die Möglichkeit, Sender- und Favoritenlisten auf einem USB-Stick zu sichern. Nach dem Firmware-Update können Sie dann die Sender- und Favoritenlisten von dem Stick wieder herstellen. Näheres hierzu entnehmen Sie der Bedienungsanleitung Ihres TV-Geräts.
Wichtig: Richten Sie sich beim Firmware-Update pingelig nach der Anleitung des Herstellers, da ansonsten die konkrete Gefahr eines funktionsuntüchtigen TV-Geräts besteht. Das gilt insbesondere beim Einspielen eines nicht vom Hersteller freigegebenen Updates, um eine zusätzliche Funktion wie z. B. eine Schnittstellenunterstützung freizuschalten, was in der Szene als "Hack" bezeichnet wird.