Sparguthaben und Festgeld brachten in den Jahren der Niedrigzinsphase keine Rendite ein. Mit der Anhebung des Leitzinses der Zentralbanken jedoch schöpften Sparer die Hoffnung, dass die Zinsen für ihre Anlagen wieder steigen. Dem war anfangs nicht so, hielten sich die Geldhäuser doch vornehm zurück und gaben die erhöhten Zinssätze nur zögerlich an ihre Kunden weiter.
Was wird unter einem Festgeldkonto verstanden?
Gewinnbringendes Festgeld beziehungsweise Termingeld ist eine klassische Form der Geldanlage. Dabei legen die Sparer ihr Kapital über einen bestimmten Zeitraum zu einem festen Zinssatz an. Die üblichen Laufzeiten bewegen sich zwischen einem Monat und zehn Jahren. Eine vorzeitige Kündigung ist nicht vorgesehen. Nach Ablauf der Vertragslaufzeit wird der Festgeldbetrag samt Zinsen auf ein Verrechnungskonto eingezahlt.
Inzwischen gibt es auch Festgeld-Modelle, bei denen eine Teilabhebung oder eine vorzeitige Kündigung möglich ist. Auch unbegrenzte Laufzeiten werden eingeräumt, wobei dann anstatt einer Laufzeit eine Kündigungsfrist vereinbart wird.
Die Vorzüge eines Festgeldkontos
Ein Festgeldkonto bringt im Vergleich zu anderen Anlageformen einige Vorteile mit sich:
- Sicherheit: Ein Festgeldkonto ist mit einem festen Zinssatz ausgestattet. Die Anlage ist dadurch sehr sicher und unterliegt im Gegensatz zu Aktien keinerlei Schwankungen. Verluste sind nicht möglich.
- Profitabilität: Aufgrund der fest vereinbarten Laufzeit werden für ein Festgeldkonto höhere Zinsen gezahlt als für das Sparbuch. Dabei gilt, dass die Zinsen üblicherweise bei längerer Laufzeit steigen.
- Einfache Einrichtung: Ein Festgeldkonto kann online eingerichtet werden. Sobald dies geschehen ist, muss nur noch der gewünschte Sparbetrag überwiesen werden.
- Selbstbestimmte Vertragslaufzeiten: Der Anleger bestimmt darüber, wie lange die Vertragslaufzeiten ausfallen.
- Gebührenfreiheit: Online-Anbieter unterhalten kein teures Filialnetz und geben diese Kostenvorteile an ihre Kunden weiter. Festgeldkonten sind in der Regel von Gebühren befreit.
Die Nachteile eines Festgeldkontos
Es lassen sich zwei Nachteile feststellen. Zum einen gilt ein Festgeldkonto als relativ unflexibel, weil das Kapital über die gesamte Vertragslaufzeit nicht zur Verfügung steht. Zum anderen kann nicht von steigenden Zinsen profitiert werden.
Welche Faktoren sind zu beachten?
Wer daran denkt, ein Festgeldkonto zu eröffnen, sollte drei wichtige Aspekte beachten:
- Zinsen und Laufzeit: Je länger die Laufzeit, desto höhere Zinssätze sind möglich. Dabei kann entweder eine Zinszahlung zum Ende der Laufzeit oder eine jährliche Zinszahlung vereinbart werden. Bei letzterer kommt es zu einträglichen Zinseszins-Effekten.
- Höhe der Anlagesumme: Im Schnitt beträgt die Anlagesumme zwischen 2.500 und 5.000 Euro. Aber auch größere Summen sind möglich. Es sollte dabei darauf geachtet werden, nicht die gesamten Ersparnisse anzulegen, damit für den Notfall immer eine frei verfügbare Geldsumme zur Verfügung steht.
- Einlagensicherung: In der Europäischen Union (EU) sind die Banken gesetzlich verpflichtet, einen Anlagenschutz bis zu 100.000 Euro sicherzustellen.
Schritt für Schritt zum Festgeldkonto
Am besten suchen Anleger den besten Anbieter über einen Vergleich. Wurde eine günstige Bank ermittelt, wird die Website aufgerufen. Danach ist folgendermaßen vorzugehen:
- Für ein Festgeldkonto muss ein Verrechnungskonto eingerichtet werden. Alternativ dazu kann ein schon bestehendes Girokonto genutzt werden.
- Nun ist ein Festgeldantrag auszufüllen. Dies gilt sowohl für Neu- als auch für Bestandskunden. Dabei sind die persönlichen Daten und die Festgeldsumme einzutragen.
- Bestandskunden schließen den Antrag mit der Eingabe einer TAN ab. Neukunden beschreiten den Postweg.
- Mit der Durchführung eines Video-Identifikationsverfahrens ist der Antragsprozess abgeschlossen.
Welche Laufzeiten sind zu empfehlen?
Möglich sind Laufzeiten bis zu zehn Jahren. Die Länge der Laufzeit richtet sich danach, wie lange der Anleger auf sein Kapital verzichten kann. Manche Anbieter erlauben eine vorzeitige Kündigung. Dieses Vorhaben ist allerdings mit Kosten verbunden, die die Rendite der Anlageform schmälern.
Sind die Erträge einer Festgeldanlage zu versteuern?
Zinserträge aus Kapitalvermögen unterliegen der Abgeltungssteuer von 25 Prozent. Außerdem wird der Solidaritätszuschlag von 5,5 Prozent und die Kirchensteuer abgezogen. Sofern ein Freistellungsauftrag erteilt wird, sind 800 Euro steuerfrei.
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