Falsche Überweisungen im Online-Banking durch Prävention vermeiden

Durch eine neue EU-Richtlinie für Geldgeschäfte können beim Online-Banking leichter Fehler passieren und es ist schwieriger, diese Fehler wieder zu berichtigen. Deshalb ist es sinnvoll, sich einen sorgfältigen Umgang mit Geldgeschäften anzugewöhnen. Prävention hilft, die Folgen von Fehlüberweisungen schon im Vorfeld zu vermeiden.

Völlig neues Herangehen an Geldgeschäfte, insbesondere im Online-Banking
Selbst wenn Sie es schnell bemerken sollten, ist ein Fehler bei der Überweisung seit Einführung der EU-Richtlinie von November 2009 nur noch auf umständlichen Wegen, manchmal überhaupt nicht mehr zu korrigieren. Das verlangt ein völlig neues Herangehen an Geldgeschäfte – noch sorgfältiger, noch bessere Kontrolle. Empfehlenswert ist deshalb, ausreichende Vorsorge für die Sicherheit Ihrer Geldtransaktionen zu treffen, insbesondere im Online-Banking.

Bei Eingabe der Überweisungsdaten in die Vorlage der Bank sollten Sie explizit auf Kontonummer und Bankleitzahl achten, da hier Rückforderungsansprüche des Überweisenden gegen die Bank ausgeschlossen sind. Umso wichtiger ist es, potentielle Fehler schon im Vorherein auszuschließen. Wie gelingt das? Mit Hilfe des nachfolgenden "Schemas Prävention".

Prävention (Konzentration, Vorlagen, Auszüge)

  • Ruhig sein, sich Zeit nehmen, konzentrieren:
    Auf keinen Fall Ihre Geldtransaktionen auf die Schnelle erledigen wollen. Unnötige Hast fördert Fehler, weil sie mit Unaufmerksamkeit und abgelenkt sein verbunden ist. Das sollten Sie grundsätzlich vermeiden.
  • Überweisungs-Vorlagen nutzen:
    Wo es möglich ist, etwa bei monatlichen Routine-Überweisungen (Telefon, Internet), sollten Sie Daueraufträge einrichten oder wenigstens Vorlagen nutzen, beispielsweise für die Überweisung zu einer Firma, von der Sie immer wieder ein Produkt beziehen, somit die gleichen Überweisungsdaten für Ihr Online-Banking benötigen. Die von Ihnen angelegten und gespeicherten Überweisungs-Vorlagen enthalten die kritischen Zahlenreihen (Konto-Nummer, Bankleitzahl, Kundennummer) in bereits geprüfter Form und sparen Ihnen Zeit. Zudem erhöhen sie die Sicherheit gegen Zahlendreher und Tippfehler.
  • Kontoauszüge regelmäßig kontrollieren:
    Das ist Voraussetzung, damit Sie jederzeit über unkorrekte Geldtransaktionen auf dem eigenen Konto informiert sind. So können Sie auch schneller reagieren und zeitnah Maßnahmen einleiten, wie die Rückbuchung einer Abbuchung, die Sie nicht veranlasst haben oder einen Fehler bei Ihren eigenen Überweisungen wieder berichtigen.

Schema Prävention (Eingabetrick)
Diesen Eingabetrick sollten Sie unbedingt übernehmen, da er zur Fehlerminimierung entscheidend beitragen kann. Gewöhnen Sie sich eine neue Art der Eingabe von Zahlen an, insbesondere dort, wo keine Vorlagen möglich sind. Zahlenreihen sollten Sie Ziffer für Ziffer bewusst, einzeln bzw. in Portionen eingeben.

Mit dem rechtem Daumen gleiten Sie über die Zahl (entweder auf Papier oder am Bildschirm), anfangs decken Sie diese völlig zu und schrittweise geben Sie die Ziffern dann frei durch Zurückziehen des Daumens. Decken Sie immer nur die eine Ziffer auf, die Sie gerade eingeben.

So wird eine größere Zahlenmenge optisch zerkleinert und in korrekt eingegebene Cluster zerlegt. Ein Irrtum wird auf diese Weise stark minimiert. Beim Nachschauen wiederholen Sie die Ziffern laut. Zuletzt lesen Sie noch einmal von hinten Ihre Eingaben.

Gehen Sie jeden einzelnen Posten der Überweisung langsam und doppelt durch, bis Sie sicher sind, dass alles stimmt. Erst nach dieser Super-Tiefenkontrolle klicken Sie bewusst auf den Button und schicken Ihre Überweisung ab. Nur so können Sie sich vor Verlusten schützen.

Fehler passiert – kühlen Kopf bewahren
Haben Sie zwar alles richtig gemacht, kommen aber dennoch aus Versehen auf den Button "Überweisung abschicken", noch ehe Sie die Felder der Überweisung vollständig ausgefüllt haben, stoßen Sie unbeabsichtigt ein umständliches Fehler-Prozedere an, dass Ihnen ziemlich viel Ärger bereiten kann. Am einfachsten läuft es noch für Sie, wenn Sie den Fehler sofort bemerken. Trotzdem sollten Sie kühlen Kopf behalten und nicht in Panik verfallen. Denn:

  1. geht eine Überweisung nicht so schnell (1-2 Tage Dauer)
  2. haben die Banken ihr eigenes System der Kontonummervergabe und nicht jede Nummer ist auch tatsächlich vergeben.

So können Sie noch hoffen, dass es die fehlerhafte Nummer gar nicht gibt und der Betrag problemlos auf Ihr Konto zurücküberwiesen wird. Das ist allerdings nur der Positivste aller Fälle. Gibt es den Empfänger doch, haben Sie ein Problem, weil Sie auf dessen Ehrlichkeit angewiesen sind. Ist er stur, müssen Sie sich entweder selbst auf Suche nach dem Kontoinhaber begeben oder die Bank einschalten, damit diese sich bemüht, das Geld vom Kontoinhaber zurückzuholen.

Bank einschalten für Recherche kann teuer werden
Die Bank für die Recherche einzuschalten, lohnt sich – für die Bank. Für Sie kann es je nach Bank unter Umständen teuer werden. Die Recherchegebühren liegen durchschnittlich zwischen 2,50 und 25 Euro und Sie müssen in jedem der Fälle gezahlt werden, egal, ob Sie das Geld der Fehlüberweisung tatsächlich zurück erhalten haben oder nicht.