Falsche Konditionierung ablegen und einfach abnehmen

Das Beispiel vom Pawlow'schen Hund ist berühmt. Nach gewissen Erfahrungen beginnt er zu sabbern, wenn er nur den Klang einer Glocke hört. Fressen braucht dann nicht mehr in der Nähe zu sein. Deutlich erkennbar: Der Hund wurde konditioniert. Eine bestimmte Bedingung (Kondition) löste eine bestimmte Reaktion (hier: Speichelfluss) aus. Lesen Sie hier, was das mit dem menschlichen Dicksein zu tun hat.

Im Grunde wissen Sie so gut wie alles über Diäten. Sie haben etliche ausprobiert – mit wechselndem Erfolg. Sie kennen sich theoretisch sehr gut aus, wissen, was dick macht, was man tun und lassen sollte, um schlank zu werden und zu bleiben. Dennoch klappt es nicht.

Dick durch die falsche Konditionierung? Oder: reflexhaftes Essen

Haben Sie in diesem Zusammenhang schon einmal über Ihre Konditionierung nachgedacht? In Sachen Essen könnte sie Sie fast schicksalhaft dazu zu zwingen, zu viel oder das Falsche zu essen. Sie haben unbewusst neue Reflexe erlernt. Reflexhaft handeln wir, ohne nachzudenken. Wäre es nicht schön, diesem „Schicksal“ endlich zu entgehen? Lesen Sie hier, was gemeint ist.

9 Gründe, warum Menschen essen

Wir Menschen essen aus den unterschiedlichsten Gründen:

  1. Sie haben wirklich Hunger. Der Magen knurrt hörbar.
  2. Sie haben Appetit – gern auf die eher „ungesunden“ Sachen, wie Süßes und Fetthaltiges.
  3. Sie sind gelangweilt.
  4. Sie sind frustriert.
  5. Sie sehnen sich nach Erholung.
  6. Sie haben eigentlich Durst und halten das für Hunger.
  7. Sie suchen eigentlich Liebe, Zuwendung und Anerkennung.
  8. Sie sehnen sich nach  Erfolg.
  9. Sie suchen Trost.

Vor allem aber haben Sie das unbestimmte Gefühl, dass das Essen Ihnen all das geben wird, wonach Sie sich gerade heftig sehnen.

Kann man durch Essen Probleme lösen, sich entspannen, glücklicher sein?

Überprüfen Sie bitte bei jedem oben genannten Punkt, ob Ihr Gefühl, Essen könnten Ihnen helfen, nicht heftig trügt:

  1. Echter Hunger muss befriedigt werden. Hunger kommt von innen.
  2. Appetit ohne Hunger wird gern durch Auslöser von außen erzeugt, etwa durch Fernsehwerbung, Kuchenauslagen, Düfte, Erzählungen, Vorbilder.
  3. Essen bringt Abwechslung – für den Moment.
  4. Essen tröstet und lenkt ab vom Frust – aber nur für den Moment.
  5. Wer isst, gönnt sich eine Pause. Wer nebenher isst, vergisst den Genuss.
  6. Ein großes Glas Wasser kann Wunder wirken.
  7. Essen ist fast immer verfügbar, Menschen, die uns loben und anerkennen, sind Mangelware. Lernen Sie, sich bewusst selbst Anerkennung zu zollen und sich selbst zu lieben.
  8. Erfolgserlebnisse machen das Leben schön. Wer zu wenig davon hat, sucht nach Ersatzbefriedigung. Ein Schokoriegel ist im Nu vom Papier befreit, füllt den Mund, streichelt die Zunge, sorgt für mehr Serotonin (Glückshormon) im Gehirn. Der negative Erfolg: Sie gewinnen zusätzliche Kilos.
  9. Wie viele Erwachsene wurden als Kinder mit einem Bonbon getröstet?! Das ist die Konditionierung schlechthin: Dir tut etwas weh – Körper oder Seele. Du bekommst etwas Süßes und schon ist alles wieder gut. – Ein kindliches Gefühl, das heute nicht mehr trägt.

Geduld und Konsequenz: Heben Sie falsche Konditionierungen auf!

Versuchen Sie, Schritt für Schritt falsche Konditionierungen bewusst wahrzunehmen und schließlich aufzuheben. Seien Sie konsequent und geduldig. Bedenken Sie: Es dauert etwa drei Monate, bis sich neue Gewohnheiten gefestigt haben.

Bildnachweis: rh2010 / stock.adobe.com