Der Hype um die sozialen Medien ist groß. Die Unternehmen im sogenannten Social Web sind oft an der Börse notiert und riesige Gewinnbringer. Auch für Organisationen und Institute, die mit Facebook und Co. als Kommunikations- bzw. Marketingkanal arbeiten, ist dieses Engagement oft zielführend, wie auch immer dieses Ziel definiert ist. Allerdings nicht ohne eine Planung. Jetzt bewegen wir uns in einem facettenreichen Gebiet, für das es extra Experten gibt. Wie soll sich ein Laie in diesem Dschungel zurechtfinden? Am besten mit einer Checkliste.
Ich habe für Sie eine Checkliste für Vereine erstellt, die einen Facebook-Auftritt planen.
Interne Analyse
Hat Ihr Verein genügend Ressourcen (Zeit und/oder Geld), um überhaupt ein Engagement zu realisieren und dauerhaft zu pflegen? Ist die Akzeptanz bei Ihren Mitgliedern da?
Ziele definieren
Sind die Ressourcen vorhanden, muss ein Ziel definiert werden. Wieso möchten Sie auf Facebook aktiv sein? Mögliche Ziele sind die Steigerung der Bekanntheit, Verbesserung des Images, Kommunikationstool für und zu Vereinsmitgliedern.
Um das Engagement hinterher zu bewerten, sollten auch Messgrößen in der Zielsetzung festgelegt werden. Zum Beispiel eine Prozentzahl der Mitglieder, die auf der Facebook Fanseite regelmäßig aktiv sind. Eine große Hilfe Ziele zu definieren ist die SMART-Formel.
Zielgruppe analysieren und definieren
Ein Engagement auf Facebook lohnt sich nur, wenn die Zielgruppe auch zugegen ist. Wie schaut es bei Ihrem Verein aus? Wer ist überhaupt die Zielgruppe und sind diese auch auf Facebook? Die Zielgruppe kann sich auch aus dem Ziel ableiten. Wenn die interne Kommunikation durch Facebook gesteigert und verbessert werden soll, müssen Sie direkt Ihre Mitglieder ansprechen. Mögliche andere Zielgruppen können zum Beispiel Pressevertreter, Sponsoren oder die regionale Öffentlichkeit sein.
Benefit schaffen
Der Benefit ist der Nutzen für die zukünftigen Fans Ihrer Facebook Fanpage. Ohne wirklichen Nutzen werden Sie keine Personen für Ihr Engagement begeistern können. Der Nutzen ist dabei eng mit Ihren Zielen auf Facebook und der Zielgruppe verbunden. Der Benefit muss im Einklang mit diesen Faktoren sein.
Umfeldanalyse
Existieren eventuell bereits Fanseiten oder Portale von möglichen Kooperationspartnern, dessen Reichweite ich benutzen kann, um meine Ziele zu verfolgen? Zum Beispiel können dies Fanseiten auf Facebook von Ihren Sponsoren sein. Ihr Sponsor ist bestimmt gerne bereit, Sie mit seiner medialen Reichweite auf Facebook zu unterstützen.
Verantwortlichkeiten schaffen
Ist man strategisch richtig ausgerichtet, muss jemand trotzdem die Segel hissen und das Schiff steuern und andere Personen wiederum eventuell mit Ruderarbeiten helfen. Bauen Sie Strukturen für das Engagement auf Facebook für Ihren Verein auf. Wer ist für was zuständig und wer wird bei Kritiken in die Pflicht genommen, falls es auf Facebook mal zu einer schärferen Gangart kommt.
Aufbau von Guidelines und Netiquette
Es ist wichtig, den Mietgliedern, und zwar von der Jugend bis zu den Senioren, mitzuteilen wieso der Verein überhaupt auf Facebook zugegen ist und worauf geachtet werden muss. Hierzu genügen 10 bis 15 kleine und einfache Regeln, die zu einer Social Media Guideline zusammengefasst werden können.
Jedem Mitglied (auch bei Neuanmeldungen) sollten diese Guidelines ausgehändigt werden. In diesem Zuge könnte man auch direkt ein Netiquette erstellen. Das Netiquette gibt den Umgangston und ein Regelwerk an, wie auf der Fanpage kommuniziert wird.
Es wird direkt auf Facebook als Reiter eingearbeitet. So weiß jeder User, wie er sich zu benehmen hat. Im Kern geht es darum klarzustellen, dass man keine Beiträge löschen möchte, wenn diese jedoch beleidigend oder sexistisch sind, wird zum Schutz der Sitte diese Beiträge gelöscht.
Inhalte & Redaktionsplan
Welche Inhalte sollen gepostet werden und wann? Wenn man sich entschlossen hat viel auf Facebook zu veröffentlichen, ist ein Redaktionsplan ein Muss, um den Fan nicht zu nerven. Dieser besagt wann welche Thematik veröffentlicht wird.
Seiten-Set-Up
Welcher Name soll die Page haben? Steht diese auch nicht im Konflikt mit den Facebook Guidelines? Ist ein Impressum vorhanden (auch auf Facebook Pflicht)? Welcher Name soll die Vanity-URL haben. Die Vanity-URL ist die kurze Facebook-Adresse zum Beispiel "facebook.com/experto.de". Dabei kann man das "/experto.de" nach dem Facebook wie eine Internetseite aufrufen. Dieser Bereich muss aber vorher definiert werden.
Integration anderer Kanäle
Existieren noch andere Kanäle wie Youtube oder Twitter, die ebenfalls eingebunden werden sollen bzw. wo die Facebook Fanpage selber eingebettet werden kann?
Mit dieser kurzen Checkliste sind Sie bestens aufgestellt und beraten, wenn Sie für Ihren Verein selbst eine Strategie entwickeln möchten. Bei Fragen stehe ich Ihnen natürlich gerne zur Verfügung.