Erste Hilfe bei Rückenschmerzen: Entlastung und Entspannung

Es gibt kaum eine Erkrankung, die so verbreitet ist wie Rückenschmerzen. Von zehn Menschen bleibt nur einer zeitlebens von Rückenproblemen verschont. Eine aktuelle Umfrage der Universität Freiburg ergab, dass drei Viertel der Befragten in den vergangenen zwölf Monaten mindestens einmal Rückenschmerzen gehabt hatten.

Schonung und Bettruhe, wie früher üblich, sind bei einfachen Rückenschmerzen nur für maximal zwei Tage notwendig. Das Wichtigste ist, die Wirbelsäule zu entlasten. Ist die Lendenwirbelsäule betroffen, hilft die Stufenlagerung.

Legen Sie sich flach auf den Rücken, beugen Sie Hüft- und Kniegelenke im 90°-Winkel, und lagern Sie die Unterschenkel auf einem Schaumstoffwürfel, abgepolsterten Hocker oder hilfsweise auf einem Kissenberg. Die Stufenlagerung verringert den inneren Druck der Bandscheibe, entspannt die Gelenkkapseln, erweitert den Wirbelkanal und die Zwischenwirbellöcher, sodass Muskeln und Wirbelsäule optimal entlastet werden.

Ansonsten sollten Sie so schnell wie möglich Ihre täglichen Aktivitäten wieder aufnehmen, denn normale körperliche Belastung schädigt die Wirbelsäule nicht. Gehen Sie z. B. spazieren, das entspannt Körper und Seele. In der Regel verschwinden die meisten Rückenschmerzen nach zwei bis drei Tagen von allein. Nur wenn sie länger andauern, sollten Sie ärztliche Hilfe suchen.

Bei Empfindungsstörungen wie Taubheit und Gefühllosigkeit, Lähmungserscheinungen oder Einschränkungen der Blasen- und Mastdarmfunktion müssen Sie sofort zum Arzt gehen. Diese Beschwerden können auf einen Bandscheibenvorfall hindeuten, der umgehend behandelt werden muss.