Ernährung: Bestandteile der Rohkost-Ernährung
Kennzeichen der Rohkost-Ernährung sind weitestgehend oder ausschließlich unerhitzte pflanzliche oder teilweise auch tierische Lebensmittel wie:
– frisches und getrocknetes Obst,
– Gemüse, Salat,
– frisches unerhitztes Getreide,
– kaltgeschleuderter Honig ,
– kaltgepresste Öle, Nüsse und Samen.
Weitere Bestandteile einer Rohkost-Ernährung können auch kaltgeräucherte Lebensmittel und Trockenfleisch sein. Ebenso Fisch und in Essig und in saure Milch eingelegtes Gemüse. Oft sind auch frische, unerhitzte Milch, rohes Fleisch, rohe Eier und roher Fisch erlaubt.
Rohkost aus Gesundheitsgründen
Von vielen, die sich mit Rohkost ernähren, wird eine überwiegend unerhitzte Kost aus Gesundheitsgründen empfohlen. Erhitzen sei ein unnatürlicher Vorgang, der die Krankheitsentstehung fördere. Gekochte Nahrung fördere zudem die Übersäuerung des Körpers, da die basischen Mineralsalze durch das Kochen verloren gingen.
Manche empfehlen sogar, die Ernährung an unterschiedliche Tagesphasen auszurichten:
- Phase 1: Ausscheidungsphase, 4-12 Uhr: In dieser Phase soll nur wenig feste Nahrung, aber viel Flüssigkeit aufgenommen werden.
- Phase 2: Aufnahmephase, 12-20 Uhr: Zu dieser Zeit könne die Nahrung am besten verdaut werden.
- Phase 3: Speicherungs- bzw. Ausnutzungsphase, 20-4 Uhr: In der Ausnutzungsphase finde die Aufnahme von Nährstoffen im Körper statt und die Anhäufung von „Schlackenstoffen“ sei am größten.
Vorsicht bei destilliertem Wasser
Die Empfehlung überwiegend oder ausschließlich destilliertes Wasser zu trinken, entbehrt jeder wissenschaftlichen Grundlage. Destilliertes Wasser ist sogar schädlich. Es entzieht den Körperzellen wichtige Mineralstoffe und kann so auf Dauer den Elektrolythaushalt des Körpers durcheinander bringen. Ernährungsexperten empfehlen täglich rund 1,5 Liter Flüssigkeit in Form von Getränken, wie z. B. Mineralwasser, Saftschorlen, Kräuter- und Früchtetee. .
Ernährung ausschließlich durch Rohkost ist nicht grundsätzlich anzuraten
Eine einheitliche Bewertung ist wegen der vielen verschiedenen Rohkostvarianten nicht möglich. Grundsätzlich gilt aber: Unerhitzte Kost ist nicht uneingeschränkt zu empfehlen.
Einige Nahrungsmittel werden erst durch Erhitzen für den Menschen genieß- und verwertbar. Dazu gehören Bohnen, die in rohem Zustand das Gift „Phasin“ enthalten. Auch rohe Kartoffelstärke ist schlecht verdaulich und Betacarotin, die Vorstufe von Vitamin A, kann der Körper aus rohem Gemüse schlechter aufnehmen als aus gegartem. Rohes Fleisch, Fisch oder Eier sind aus hygienischen Gründen problematisch. Sie können beispielsweise mit Salmonellen belastet sein.
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