Ernährung bei Zöliakie: Wenn Getreide krank macht

Zöliakie ist eine immunologisch vermittelte Erkrankung des Dünndarms, die bei genetisch veranlagten Personen durch glutenhaltige Nahrungsmittel zu geweblichen Veränderungen am Dünndarm und zu einer schlechten Aufnahme von Nährstoffen mit unterschiedlichen Symptomen führt.

Wer kann Zöliakie bekommen und wie wird die Krankheit ausgelöst?

Jeder 200. bis 500. Mensch in Deutschland ist davon betroffen. Zöliakie kann sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen auftreten. Auslöser ist Gluten, ein Inhaltsstoff des Weizenkorns, aber auch anderer gängiger Getreidesorten wie Roggen, Gerste oder Dinkel. Einzig Hafer wird von Zöliakie-Patienten in der Regel gut vertragen.

Worin ist Gluten noch enthalten?

Gluten wird leider in der Lebensmittelindustrie vielseitig verwendet und kann daher in nahezu allen verarbeiteten Lebensmitteln eingesetzt werden. Ist Gluten Zutat in einem Lebensmittel, finden sich auf der Verpackung beispielweise Begriffe wie Mehl, Weizenmahlerzeugnis, Grieß, Hartweizengrieß oder Stärke. Als Zusatzstoff setzt Industrie Gluten zum Beispiel in Backtriebmitteln als Streckmittel ein. Auch einige vegane Alternativen zu Fleisch bestehen hauptsächlich aus Gluten.

Wie wird Zöliakie behandelt?

Da die Zöliakie nach schulmedizinischer Sicht leider nicht heilbar ist und auch nicht medikamentös behandelt werden kann, müssen die glutenhaltigen Lebensmittel konsequent aus Ihrer Ernährung gestrichen werden. Die glutenfreie Diät bedeutet den strikten Verzicht auf Weizen, Roggen, Gerste, Dinkel, Kamut, Emmer, Einkorn und Grünkern. Noch mehr Tipps zur Ernährung bei Glutenunverträglichkeit finden Sie hier.

Verzicht auf Gluten in der Nahrung führt bei zirka 70 Prozent der Patienten mit klassischer Symptomatik innerhalb von zwei Wochen zu einer Besserung der Beschwerden. Innerhalb von drei bis zwölf Monaten normalisiert sich die Zahl der Antikörper im Blut und die Entzündung des Dünndarms bildet sich zurück.

Können Sie Zöliakie vorbeugen?

Eine gewisse Vorbeugung bringt bei Säuglingen zwischen dem fünften und siebten Lebensmonat noch unter Muttermilchernährung die Zuführung kleinerer Glutenmengen in die Nahrung.

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