Erkennen Sie erste Anzeichen für Magersucht

Woran können Sie als Eltern erkennen, ob ihr Kind an Magersucht leidet?

Viele der im Folgenden genannten Anzeichen für Magersucht sind nicht problematisch, solange sie nur ab und zu und vereinzelt auftreten. Bemerken Sie jedoch mehrere der genannten Anzeichen und das über einen längeren Zeitraum, sollten Sie handeln und mit Ihrem Kind zum Arzt gehen.

Eine Selbst-Behandlung innerhalb der Familie ist nicht erfolgversprechend, da eine der häufigsten Ursachen für Magersucht im familiären Umfeld liegt. Wenn Kinder überbehütet sind, einem hohen Leistungsdruck ausgesetzt sind und in der Familie nicht lernen, wie man Konflikte bewältigen kann, besteht die Gefahr eine Magersucht zu entwickeln. Und dies besonders in der Zeit der Pubertät, wo die Jugendlichen ihr eigenes Selbstwertgefühl entwickeln.

Eine zusätzliche Gefahr ist in dieser Phase das von den Medien propagierte Schlankheitsideal, welches fast nicht zu erfüllen ist.

Erste Anzeichen für Magersucht

  • Die Gedanken Ihres Kindes drehen sich nur noch um das Essen. Da werden Kalorientabellen gewälzt und immer wieder neue Diäten ausprobiert. Die Gespräche des Kindes drehen sich nur noch um das eigene Gewicht.
  • Wenn Ihr Kind zu den Familien-Mahlzeiten zu spät kommt, oder angeblich schon in der Schule oder bei Freunden gegessen hat oder nur noch in seinem Zimmer isst, können Sie gar nicht mehr kontrollieren, ob Ihr Kind überhaupt noch ist. Seien Sie aufmerksam!
  • Manchmal widmen sich die Kinder auch sehr extrem dem Essen. Sie kochen regelmäßig und kreieren wunderbare mehr gängige Menüs. Auffällig ist dann, dass Sie nichts mehr essen und nur noch auf dem Teller herumstochern. Angeblich haben Sie in der Küche während des Kochens zu oft probiert und sind schon satt.
  • Ihr Kind findet sich zu dick, obwohl es das offensichtlich nicht ist.
  • Ihr Kind verliert extrem an Gewicht, ohne das eine Erkrankung zugrunde liegt.
  • Wenn Ihr Kind plötzlich extrem viel Sport treibt, kann es sein, dass es versucht, auf diese Weise noch mehr Körpergewicht zu verlieren.

Beobachten Sie ihr Kind genau und reagieren Sie bei den ersten Anzeichen. Die Magersucht hat ernste Folgen für die Psyche und den Körper Ihres Kindes. Zehn bis 15 Prozent der Betroffenen versterben, da der Körper die lange Mangelernährung nicht verkraftet.

Optimal ist eine Kombination aus Verhaltens- und Ernährungstherapie. Da der Zustand der Betroffenen zum Zeitpunkt der Diagnosestellung oft lebensbedrohlich ist, erfolgt die Therapie sehr häufig in der Klinik.

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