Erdnussallergie: Wenn die Nuss im Hals stecken bleibt

Die Erdnussallergie ist in den USA oder Großbritannien sehr verbreitet. Auch in Deutschland steigen die Fallzahlen immer mehr an. Das müssen Sie dazu wissen.

Die Erdnussallergie ist eine der gefährlichsten überhaupt – oftmals reichen schon kleinste Mengen im Milligrammbereich oder Spuren von Erdnüssen aus, um einen lebensbedrohlichen anaphylaktischen Schock hervorzurufen.

Umso wichtiger ist es also, dass eine Erdnussallergie frühzeitig identifiziert wird.

Wie sich eine Erdnussallergie bemerkbar macht

Ist die Allergie gegen Erdnüsse nicht zu stark ausgeprägt, so kommen unter anderem dies Symptome in Betracht:

  • Atemwegsbeschwerden
  • Hauterscheinungen
  • Neurodermitisschübe
  • Durchfall
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Herz-Kreislauf-Symptome (z. B. Schwindel, Herzrasen)
  • Bewusstlosigkeit

Im schlimmsten Fall kann ein anaphylaktischer Schock sogar zum Tod führen, wenn der Betroffene keine sofortige Behandlung erfährt.

Eine Erdnussallergie feststellen: Verschiedene Methoden

Möchte der Arzt feststellen, ob bei Ihnen eine Erdnussallergie vorliegt, so stehen ihm hierfür unterschiedliche Untersuchungsmethoden zur Verfügung. Oftmals werden sie miteinander kombiniert, um die Diagnose zu sichern:

  • Anamnese: Erhebung der Krankengeschichte und Beschwerden, ggf. Auswertung eines geführten Allergietagebuchs
  • Pricktest: Auftragen des Allergens auf die Haut und leichtes Anritzen der Oberfläche, Rötungen oder Quaddeln zeigen eine Reaktion auf das Lebensmittel
  • Blutuntersuchung: Feststellung von IgE-Antikörpern im Blut (Anzeichen für eine Allergie)
  • Provokationstest: Verzehr von Erdnüssen unter ärztlicher Aufsicht und Beobachtung der Reaktion (Tests in Eigenregie können lebensgefährlich sein!)
  • Reibetest: Einreiben der Haut mit dem Allergen (Variante für besonders empfindliche Betroffene)

Ist die Erdnussallergie heilbar?

Wenn Sie von einer Erdnussallergie betroffen sind, fragen Sie sich sicherlich, ob Sie sich davon jemals wieder befreien können. Stellen Sie sich vorsichtshalber darauf ein, dass dieses Problem Sie ein Leben lang begleiten wird.

Im Gegensatz zu anderen Nahrungsmittelunverträglichkeiten verschwindet eine Erdnussallergie nur in den seltensten Fällen im Laufe der Jahre von selbst. Die einzige Möglichkeit der Therapie ist deshalb der völlige Verzicht auf Erdnüsse.

Dies ist besonders schwierig, da schon kleinste Mengen oder Spuren von Erdnüssen für schwerwiegende Reaktionen sorgen können.

Selbst wenn Erdnüsse nicht als Zutat eines Lebensmittels deklariert werden, kann es bei Produktionsprozessen dazu kommen, dass Bestandteile mit Erdnüssen in Berührung kommen.

Im Idealfall bereiten Sie deshalb alle Speisen selbst zu.

Die Wissenschaft versucht, eine Möglichkeit zu finden, um die Erdnussallergie mithilfe einer Hyposensibilisierung zu behandeln.

Hierfür wird der Patient nach und nach an immer größere Dosen des Allergens gewöhnt. Ziel ist es, dass er eine Menge von etwa einer Erdnuss verträgt, sodass ihm wenigstens Spuren in anderen Lebensmitteln nichts mehr anhaben können.

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