Entwicklungshilfe: Internetseite mit kostenlosem HTML-Editor erstellen

Der Trend zur eigenen Webseite im Internet ist ungebrochen. Doch nicht jeder möchte ein relativ komplexes Redaktionssystem verwalten oder nur einen simplen Baukasten verwenden. Mit welchen kostenlosen Webseiten-Editoren Sie Ihre ersten Schritte zum Webmaster-Guru gehen können, erfahren Sie in diesem Artikel.

Webseite-Erstellung auf drei unterschiedlichen Wegen

Um eine eigene Webseite zu erstellen, gibt es nicht DEN einen Weg, es gibt mehrere, eigentlich sogar viele. Grundsätzlich ist zu unterscheiden zwischen der Benutzung eines Homepage-Baukastens, einem Redaktionssystem und dem Einsatz eines Webseiten-Editors. Der Vorteil eines Webseiten-Editors (auch: HTML-Editor) liegt darin, dass Sie wirklich volle Kontrolle über die Entwicklung haben und letztlich bei der Arbeit mit einem Editor viel mehr lernen als mit den vorgefertigten Systemen.

Doch nicht jeder, der mit dem Webseiten-Design beginnen möchte, hat auch Lust, gleich zu einer teuren „Löhnware“ zu greifen und in einer Liga wie NetObjects Fusion, Microsoft Frontpage oder Adobe Dreamweaver einzusteigen, die erhebliche Einarbeitungszeit benötigen. Die Alternative für den Einstieg sind kostenlose Editoren, die zwar nicht den Funktionsumfang aufweisen und auch nicht die ausgefuchstesten und neuesten Webtechniken unterstützen, dafür aber auch die Portokasse nicht belasten und nur eine geringe Einarbeitungszeit erfordern. Im Folgenden finden Sie daher kostenlose Web-Editoren, die sich seit langer Zeit bewährt haben.

1. NVU / KompoZer – HTML-Editor mit Mozilla-Geschichte

Von den kostenlosen HTML-Editoren war es insbesondere NVU von den Mozilla-Entwicklern, das sich durch Leistungsfähigkeit einen vorderen Platz sicherte – bis es nicht mehr weiterentwickelt wurde. Zum Glück wird NVU aber in Form der Freeware „KompoZer“ weitergeführt und hat heute schon einige Schwächen seines Vorgängers abgelegt.

Das Tool bringt keine vorgefertigten Vorlagen mit, aber Text- und Bildelemente, Formulare und Tabellen lassen sich einfach platzieren. Durch die Organisation in mehreren Tabs bleibt auch die gleichzeitige Arbeit auf mehreren Seiten übersichtlich.

KompoZer ist als einfacher HTML-Editor unbedingt empfehlenswert, auch wenn er neueste Webtechniken nicht unterstützt. Den Download finden Sie unter www.kompozer.net, dort steht auch eine deutsche Sprachdatei bereit.

2. phase 5 – der Profi unter den kostenlosen

Bereits 1998 wurde „phase 5“ entwickelt und ist heute ein Klassiker unter den HTML-Editoren. Von der Leistung her braucht sich dieser Editor nicht vor kommerziellen Angeboten verstecken, er bietet unter anderem Projektverwaltung, Syntax-Einfärbung zur Verbesserung der Lesbarkeit, html-Formulare, Tabellenassistent, Syntax-Debugger und unterstützt gängige Formate wie PHP, Javascript, HTML, VBScript, JAVA und Pearl.

In Tests schneidet phase 5 daher immer bestens ab. Beachten Sie aber: phase 5 ist nur für private Nutzung und Schulen kostenlos, Firmen, Vereine und Behörden müssen eine Lizenz erwerben. Weitere Infos hierzu und den Download finden Sie unter www.phase5.info.

3. easyHTML – Editor für Puristen und Lernwillige

Unter den vielen Wegen, eine Homepage zu erstellen, ist die reine Handarbeit per HTML-Programmierung für viele der Königsweg. „easyHTML“ ist ein solcher Texteditor zum Erstellen von HTML-Seiten. Der Vorteil von easyHTML liegt weniger in dem aufsehenerregenden Ergebnis, als mehr im Wissensgewinn und den Lernerlebnissen.

Um dies zu unterstützen, bringt der Editor ein integriertes Hilfesystem mit, das Anfänger in die HTML-Programmiersprache einweist, eine Kurzanleitung über Aufbau und Struktur einer HTML-Datei ist ebenfalls integriert. Sie erreichen weitere Infos zu HTML-Grundlagen sowie den Download von easyHTML unter www.easyhtml.org.uk.

4. Izispot – Webseitenerstellung im WYSIWYG-Modus

Der HTML-Editor Izispot ist ein Freeware-Programm, das sich bewusst an Einsteiger und Laien richtet, dafür aber auch ohne HTML-Kenntnisse zu sehenswerten Ergebnissen führt. Dabei helfen fertige Vorlagen, die Sie einfach an Ihre Wünsche anpassen können. Die Gestaltung der Webseite erfolgt im WYSIWYG-Modus (what You see ist what You get), Sie sehen also unmittelbar, wie das Ergebnis aussehen wird. Der Editor enthält diverse Assistenten, sodass Sie angeleitet werden, um beispielsweise Formulare oder Bildergalerien zu erstellen. Multimedial gibt es nichts zu meckern, alle wichtigen Datenformate lassen sich einbauen, Bilder, Grafiken, Filme, Musik und Flash-Animationen.

Für Fortgeschrittene ist auch die Möglichkeit enthalten, den Quellcode direkt zu bearbeiten. Eine Besonderheit für einen kostenlosen Editor ist, dass IziSpot sogar die Erstellung mehrsprachiger Website unterstützt, in dem einfach unter den gewünschten Sprachen gewählt wird und Sie dann Menüs und Inhalte für jede Sprache anpassen. Kleines Manko: Die IziSpot-Webseite ist nur in französischer Sprache, auch wenn das Programm selbst multilingual ist. Für den Download rufen Sie www.izisoftware.com auf und klicken auf am unteren Bildrand auf „Télécharger“.

5. Web Architect Express – HTML Studio-Nachfolger inklusive Tutorial

Zu den Klassikern der kostenlosen HTML-Editoren gehört auch unzweifelhaft „HTML Studio / Super HTML Web Studio“, denn der Grundstein des Tools wurde mit der Version 1.0 bereits 1996 gelegt. Seit 2010 wird das Tool zwar nicht weiterentwickelt, es ist aber als „Web Architect 10 Express“ vom Hersteller mirabyte wiederauferstanden.

Der neue Web Architect setzt aber nicht nur auf Tradition, er bringt viele neue Funktionen und Features mit. Moderne Webseiten und Webanwendungen können mit HTML5, CSS3, JavaScript oder PHP entwickelt werden. Der Editor bringt viele Hilfen mit: Durch den integrierten Designer und Creator können Sie auch kompliziertere Elemente einfach bearbeiten. Mit dem Syntax Highlighter und HTML-Tidy zum Säubern Ihres Quelltextes stehen auch integrierte effiziente Hilfen zur Verfügung. Eine Stärke des Web Architecten ist in jedem Fall, dass eine Tutorial zum Einstieg in die Webseitenerstellung geboten wird. Sie finden weiterführende Links und Informationen sowie den Download unter www.superhtml.de.

Publizieren Sie: Website-Hosting kostenlos

Hat man seine Homepage erstellt, müssen die Daten irgendwie ins Netz gestellt werden, was als „publizieren“ bezeichnet wird. Für das Publizieren ist es meist gar nicht nötig, ein zusätzliches FTP-Programm (File Transfer Program) einzusetzen, denn die HTML-Editoren bringen ein integriertes FTP-Modul gleich mit. Wer bereits Kunde bei einem großen Internet-Provider ist, dem stehen meist schon etliche MB Speicherplatz für eigene Projekte zur Verfügung, oft gibt es auch die Wunschdomain oder Hosting Pakete für kleines Geld. Weitere Infos hierzu finden Sie ganz sicher auf der Webseite des Anbieters.

Alternativ können Sie auch völlig kostenlos publizieren, wenn Sie einen werbefinanzierten Hoster nehmen. Ein deutschsprachiger Hoster mit guten Bewertungen ist „Kilu.de“ (www.kilu.de). Die Werbeeinblendungen sind moderat, die Server schnell und 10 GB Speicherplatz ist inklusive. Da zudem auch noch unlimitierter Traffic geboten wird, reicht das für kleinere bis mittlere Projekte allemal aus.

Weitere Internet- und Online-Tipps finden Sie in diesen Beiträgen auf experto.de