Entschleunigung – nur eine fixe Idee?

Man hört hier und da, dass in unserer Zeit zu viel Stress herrscht und dass die Entschleunigung nötig sei. Ist das nur ein Schlagwort? Bringt die Entschleunigung wirklich etwas?

Bestimmt stimmen Sie zu, wenn Sie hören, dass unsere Zeit schnelllebig ist, dass wir mit einer  Unmenge an Informationen überfordert werden und dass die Anforderungen im Beruf ständig steigen. Man soll eigentlich immer erreichbar sein und stets über alles Bescheid wissen. Vielen Menschen wird diese Dauerbelastung zu viel. Das Ergebnis sind Stress und nicht selten psychische Erkrankungen. Doch was kann man tun, um dem Alltags-Stress zu entgehen?

Ein Weg, den jeder gehen kann ist der der Entschleunigung

Entschleunigung
bedeutet eigentlich nichts anderes, als selbst Einfluss auf seinen
Tagesablauf zu nehmen. Man beginnt zweckmäßig mit Dingen, die auch
selbst am einfachsten zu regeln sind. Gut eignet sich ein ausgiebiges
Frühstück mit der ganzen Familie. Es wird in aller Ruhe vorbereitet, der
Tisch an dem alle Platz finden, wird gedeckt und dann wird gemeinsam gegessen.
Auch wieder so, dass kein Zeitdruck entsteht. Man sollte noch in Ruhe
abräumen können, bevor das Haus verlassen wird. Schön ist es auch auf
dem Arbeits- oder Schulweg nicht zu hetzen, sondern auch mal rechts und
links schauen zu können, einen Vogel zu beobachten oder in ein
Schaufenster zu blicken.

Im Betrieb oder Büro kann wenig getan
werden, es sei denn der Arbeitgeber ist großzügig und stellt
Möglichkeiten zur Verfügung. Aber die Mittagspause läßt sich wieder
nutzen, um ein wenig frische Luft zu schöpfen und einen Spaziergang zu
machen.

Nach Feierabend kann man den Heimweg nutzen, um gedanklich von der Arbeit los zu kommen und sich auf die verbleibende Tageszeit einzustimmen. Wer es einrichten kann, kann sich zu Hause ein Weilchen hinlegen oder ein paar sportliche Übungen durchführen. Spätestens jetzt sollte es zur Angewohnheit werden, das Handy auszuschalten und für eine Weile nicht mehr erreichbar zu sein.

Die Gestaltung des Feierabends oder auch des Wochenendes ist nur von uns selbst abhängig. Hier sollte versucht werden, möglichst viel Ruhe hinein zu bringen und auch mal Dinge einfach geschehen zu lassen. Wer ein Hobby hat, wendet am besten dafür Zeit auf. Wer in der Stadt wohnt nutzt vielleicht einen Ausflug in die Natur. Wer während der Woche stark geistig eingebunden ist, betätigt sich nun vielleicht körperlich oder umgekehrt. Jetzt ist auch Zeit für Kommunikation miteinander.

Der genaue Blick hilft beim Entspannen

Wichtig ist es, den "genauen Blick" zu praktizieren. Das bedeutet, einen Gegenstand nicht oberflächlich wahrzunehmen, sondern genauer und damit auch länger hin zu sehen. Man betrachtet zum Beispiel eine Landschaft und sieht dabei auch einzelne Bäume, den Verlauf eines Weges oder Wanderer. Oder man zählt in aller Ruhe die Blüten einer Blume oder oder beobachtet einen Vogel und versucht ihn zu bestimmen. Man kann auch dem Zug der Wolken folgen oder dem Plätschern eines Baches lauschen.

Sie sehen, bei der Entschleunigung wende ich mich Dingen zu, die auf den ersten Blick unwichtig sind. Ich besinne mich wieder auf mich selbst und tue etwas was mir gut tut.