Einschränkungen in der Koordination, Beweglichkeit und Nutzbarkeit der Muskulatur sind eine typische Begleiterscheinung eines Schlaganfalls. Je nach Schwere des Hirninfarktes können bisher sichere Bewegungen wie das Laufen verloren gehen. Die physiotherapeutische Betreuung betroffener Patienten ist deshalb sehr wichtig für den Behandlungserfolg und leistet einen enormen Beitrag auf dem Weg zurück in den Alltag.
So bald wie möglich: Frührehabilitation im Krankenhaus
Noch direkt auf der spezialisierten Stroke-Unit kann man mit den ersten physiotherapeutischen Behandlungseinheiten beginnen. Dabei steht das Lösen von Lähmungen sowie die Mobilisierung betroffener Gelenke im Vordergrund. Auch die Funktionsfähigkeit der wichtigsten motorischen Fähigkeiten wie Schlucken, Sprechen, Greifen und Laufen werden überprüft.
Auf Basis der Ergebnisse wird ein Behandlungsplan erstellt, welcher dann in der Reha-Klinik aber auch später noch durch die Physiotherapie zuhause fortgesetzt wird. Die Kosten für die notwendigen physiotherapeutischen Maßnahmen werden in vollem Umfang von der Krankenkasse übernommen.
Therapieformen der Physiotherapie bei Schlaganfall
Zum Einsatz kommen die folgenden Therapieformen:
- allgemeine Krankengymnastik
- Wärme- oder Kältetherapie
- neurologische Krankengymnastik
Sie werden in sinnvoller Kombination eingesetzt, um die folgenden Behandlungsziele zu erreichen:
Störung | Behandlungsziel |
Bewegungsstörung mit oder ohne Lähmung | Verbesserung der Motorik |
Koordinationsstörungen | Verbesserung der Koordination und des Gleichgewichts |
Störungen der Grob- und Feinmotorik | spezielles Training der Grob- und Feinmotorik |
Mobilitätsstörungen im Alltag | Üben und Sichern von typischen Alltagsbewegungen |
spastische Funktionsstörungen | Vermeidung von Versteifungen |
Generell geringe Belastbarkeit | Verbesserung von Kraft und Ausdauer |
Als sehr vorteilhaft hat sich außerdem ein Balancetraining sowie das Erlernen und Ausüben einer asiatischen Bewegungslehre wie Tai-Chi erwiesen. Wichtig ist hier natürlich, dass die Übungen im Schwierigkeitsgrad dem Können des Patienten angepasst werden.
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