Einmachgläser im Test: Welche Behältnisse eignen sich am besten zum Einkochen/Einmachen?

Das Haltbarmachen von Obst und Gemüse hat bekanntlich eine lange Tradition – gerade hier bei uns in Deutschland. Dementsprechend gibt es mittlerweile auch eine Vielzahl an verschiedensten Behältnissen, die zum Einmachen beziehungsweise Einkochen verwendet werden können. Allerdings eignen sich bei weitem nicht alle Gefäße gleich gut, da es unter anderem darauf ankommt, welche Speisen aufbewahrt und wie diese im Vorfeld zubereitet werden sollen. Aber welche Einmachgläser eignen sich denn grundsätzlich am besten? Worauf sollte man achten, damit sich die eingemachten Speisen auch möglichst lange halten? Und welche Rolle spielt dabei die sogenannte Verschlusstechnik?

Es gibt sie aus Glas, Ton oder auch Kunststoff, manche sind rund und groß, andere klein und eckig, die einen haben einen Schraub- oder Bügelverschluss, die anderen nur einen Glasdeckel samt Gummiring – wer ein Behältnis zum Aufbewahren eingekochter Speisen sucht, hat also ganz offensichtlich die Qual der Wahl. Doch was überraschenderweise nur die wenigsten Menschen wissen: Nicht jedes der genannten Behältnisse eignet sich gleich gut, um das eingekochte Obst und Gemüse sicher aufzubewahren und möglichst nachhaltig vor Wärme, Luft und Lichteinstrahlung zu schützen. Allerdings kommt es dabei weniger auf das Behältnis an sich, sondern vielmehr auf die sogenannte Verschlusstechnik an. 

Einkochen und Einmachen – warum eigentlich? 

Bevor wir die unterschiedlichen Behältnisse etwas genauer unter die Lupe nehmen, stellt sich vorab die Frage, was das Einkochen beziehungsweise Einmachen von Obst und Gemüse denn überhaupt bringt. Der Hauptzweck des Einmachens ist einfach gesagt die Konservierung der Lebensmittel in speziell dafür vorgesehenen Glasflaschen oder einem vergleichbaren Einmachglas, damit diese möglichst lange haltbar bleiben. Dazu werden die gewünschten Speisen durch das Einkochen sterilisiert, sodass eventuell vorhandene Keime komplett abgetötet werden. Im Anschluss daran werden die noch heißen Lebensmittel in ein passendes Behältnis gefüllt, welches dann mit einem Bügelverschluss oder Schraubdeckel luftdicht verschlossen wird. Wenn man die Behältnisse dann noch möglichst kühl und dunkel lagert, halten sich die meisten der eingekochten Lebensmittel in der Regel viele Jahre, bevor sie ungenießbar werden. Die lange Haltbarkeit von Gemüse und Obst ist zwar eine gute Sache, allerdings sollte man nicht vergessen, dass viele der sogenannten hitzeempfindlichen Vitamine – wie zum Beispiel Vitamin C und Vitamin B1 – beim Einkochen leider komplett verloren gehen. Dem Geschmack tut dieser Umstand praktischerweise jedoch keinen Abbruch. 

Die verschiedenen Einmachbehältnisse im Überblick 

Grundsätzlich lassen sich viele verschiedene Behältnisse dazu nutzen, um eingekochte Lebensmittel aufzubewahren – zumindest dann, wenn man sie auch luftdicht verschließen kann. Doch egal für welches der nun folgenden Behältnisse man sich schlussendlich entscheidet, sollten sowohl die Gläser, als auch die Deckel und eventuell vorhandene Gummiringe unter allen Umständen mit kochendem Wasser (und gegebenenfalls einer heißen Sodalösung) gereinigt und sterilisiert werden, damit gesundheitsschädliche Keime keine Chance haben. 

Möglichkeit 1: Das klassische Weckglas

Bei dem sogenannten Weckglas handelt es sich um eine Art Urgestein der Einmachhistorie, das von der gleichnamigen Firma entwickelt und bereits schon im Jahre 1895 patentiert wurde. Hierbei handelt es sich um ein normales Hohlglas (dessen Form und Größe variieren kann), welches mit einem auf einem Gummiring liegenden Glasdeckel und passenden Metallklemmen oder -bügeln verschlossen werden kann. Nachdem der Inhalt abgekühlt ist, werden die Klemmen wieder entfernt, da der Deckel dann von dem entstandenen Vakuum an Ort und Stelle gehalten wird. Die Weckgläser bieten den Vorteil, dass man sehr leicht überprüfen kann, ob sich auch tatsächlich ein Vakuum gebildet hat – allerdings lassen sich diese Gläser nach dem Öffnen nicht einfach wieder verschließen, sodass der Inhalt möglichst schnell aufgebraucht werden muss. 

Möglichkeit 2: Das Schraubglas

Das Schraubglas, das übrigens auch unter dem Begriff Twist-Off-Glas bekannt ist, stellt eine sehr gute Alternative zu dem zuvor beschriebenen Weckglas dar, da es sich – wie der Name bereits vermuten lässt – mit einem praktischen Schraubdeckel auch nach dem Öffnen immer wieder verschließen lässt. Zudem braucht man weder einen Gummiring noch Metallklemmen, was die Handhabung nochmals vereinfacht. Und auch die Überprüfung des Vakuums geht leicht von der Hand: Wenn sich der Deckel nach dem Abkühlen des Inhaltes leicht nach innen wölbt, hat sich das gewünschte Vakuum gebildet. 

Möglichkeit 3: Die (Draht-)Bügelgläser  

Natürlich können auch Gläser mit einem sogenannten Bügelverschluss zum Einkochen und Einmachen von Lebensmitteln (zum Beispiel von leckerer selbstgemachter Marmelade) verwendet werden. Der Vorteil: Viele dieser Drahtbügelgläser sehen aufgrund ihrer Form und der speziellen Verschlusstechnik sehr elegant aus und verleihen nahezu jeder Küche das gewisse Etwas. Da sich die Erzeugung eines Vakuums verständlicherweise jedoch eher schwierig gestaltet, sollten diese Behältnisse nur für Lebensmittel verwendet werden, die man binnen kurzer Zeit verbraucht. 

Möglichkeit 4: Das Sturzglas

Abschließend sei noch das sogenannte Sturzglas erwähnt, das hauptsächlich dann verwendet wird, wenn die darin eingekochten Lebensmittel im Ganzen aus dem Behältnis entnommen werden sollen. Das Sturzglas fällt vor allen Dingen durch seine Form auf, da die Öffnung mindestens gleich groß oder optimalerweise sogar etwas größer ist als der Durchmesser des Glasbodens. Sturzgläser werden häufig für Wurstwaren aller Art verwendet, doch eignen sie sich auch ganz hervorragend für einen leckeren selbstgemachten Kuchen

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