Einfach mal abtauchen: Wannenbäder mit ätherischen Ölen

Während des Herbstes und Winters häufen sich bei vielen Leuten kleine Beschwerden wie Müdigkeit, ständiges Frieren oder Erkältungssymptome. Da diese Zipperlein keine Erkrankung darstellen, wäre eine Behandlung mit Medikamenten überzogen. Stattdessen helfen nebst ausreichender Bewegung auch warme Wannenbäder mit ätherischen Ölen, um den Körper anzuregen oder zu entspannen.

Ätherische Öle werden durch Wasserdampfdestillation aus der jeweiligen Pflanze gewonnen. Sie werden generell stark verdünnt angewendet, da sie (schleim-)hautreizend sind. Wie auch bei Kontakt mit den betreffenden Pflanzen kann auch auf ätherisches Öl eine allergische Reaktion auftreten, weshalb die Verträglichkeit vor einem Vollbad getestet werden sollte.

Ätherische Öle werden in nicht verschreibungspflichtigen Medikamenten verwendet (etwa Eukalyptus, um Atemwege zu befreien), werden aber vor allem in der Aromatherapie genutzt. Da die Moleküle des Öls sehr klein sind, gelangen die Wirkstoffe der Öle über die Haut oder das Einatmen über die Lunge in den Blutkreislauf. Zusätzlich stimuliert der Duft Gefühle, das vegetative Nervensystem, die Hormonproduktion und das Immunsystem.

Um ätherische Öle als Badezusatz zu verwenden, benötigt man einen Emulgator oder eine Trägersubstanz, da die Öle nicht wasserlöslich sind. Sie würden also lediglich auf der Wasseroberfläche schwimmen. Als Emulgatoren bietet sich etwa Milch, Eigelb, Honig oder Salz ebenso an wie Pflanzenöle (zum Beispiel Olivenöl, Mandelöl, Jojobaöl).

Wärmendes Bad mit Rosmarin, Salbei und Ingwer

Für dieses Bad mischen Sie vier Tropfen Ingweröl, zwei Tropfen Rosmarinöl und zwei Tropfen Salbeiöl mit ein bis zwei Handvoll Salz. Dann wird das Ganze in das einlaufende Badewasser gegeben und eventuell ein wenig verrührt.

Rosmarin wirkt durchblutungsfördernd und hilft bei Muskelschmerzen. Der Salbei wirkt antibakteriell, hilft bei der Schweißregulierung sowie bei Hautunreinheiten. Der Ingwer wirkt zusätzlich wärmend, entzündungshemmend und regt die Verdauung an. Das Salz hilft, die Haut elastisch zu halten und hat eine leicht entgiftende Wirkung.

Nach diesem Bad sollte man sich kurz abduschen und die Haut eincremen, da das Salz die Haut austrocknet.

Belebendes Bad mit Zitronenmelisse, Rosmarin und Milch

Gegen eine gewisse Müdigkeit und um neue Energie zu schöpfen, hilft dieses Bad: Vier Tropfen Melissenöl oder Citrusöl werden mit zwei Tropfen Rosmarin und drei Esslöffeln Milch vermischt und in das einlaufende Badewasser gegeben.

Melisse oder Zitrone belebt, fördert die Konzentration und wirkt stimmungsaufhellend, während der Rosmarin stärkend und anregend wirkt. Das warme Wasser fördert zusammen mit dem Rosmarin die Durchblutung für ein waches Gefühl. Die Milch pflegt zusätzlich die Haut.

Beruhigendes Bad mit Lavendel, Kamille und Honig

Um ein beruhigendes Bad zu erhalten, das Körper und Geist zur Ruhe kommen lässt, helfen Lavendel (vier Tropfen), Kamille (zwei Tropfen oder ein Teebeutel) und Honig (ein Esslöffel). Der Lavendel beruhigt, wirkt ausgleichend, ist antiseptisch, krampflösend und schmerzlindernd. Kamille pflegt die Haut, hilft bei der Wundheilung und entspannt. Honig pflegt die Haut zusätzlich und bietet einen angenehmen Duft.

Reinigendes Bad mit Teebaumöl, Thymian und Meersalz

Zwei Tropfen Teebaumöl, drei Tropfen Thymianöl und zwei Handvoll Meersalz reinigen. Das Meersalz wirkt entgiftend und fördert die Hautgesundheit. Teebaumöl hilft gegen Hautunreinheiten, ist antibakteriell, antimykotisch und schmerzlindernd und hilft somit gegen Hauterkrankungen. Thymian hilft, kleineren Infekten vorzubeugen, wirkt antiseptisch, schleimlösend und durchblutungsfördernd.

Der kräftige Duft macht wach und hilft, neue Energie zu schöpfen. Da auch diese Mischung auf Meersalz basiert, sollte man sich nach dem Bad kurz abbrausen und gut eincremen.

Erkältungsbad mit Engelwurz, Eukalyptus und Bergamotte

Für ein Erkältungsbad bieten sich Engelwurz (Angelica) und Bergamotte an. Das Öl dieser unbekannteren Pflanzen ist abwehrsteigernd, antiseptisch, entblähend, verdauungsfördernd und blutreinigend (Angelica), sowie antiviral, fiebersenkend und krampflösend (Bergamotte). Auch ist es kein Wunder, dass Eukalyptus praktisch ein Synonym für Erkältungsbäder geworden ist, denn er wirkt ebenfalls fiebersenkend, schleimlösend und desinfizierend. Als Emulgator bietet sich Olivenöl an, um die Haut zu pflegen.

Bei Fieber sollte jedoch auf ein Bad verzichtet werden, da die Temperaturen den Körper zusätzlich belasten und die Gefahr besteht, unbemerkt auszukühlen. Um nach einem Winterspaziergang einer Erkältung vorzubeugen oder die letzten Viren aus dem Körper zu schwitzen, hilft ein solches Bad jedoch hervorragend.

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