Ein “Hoch!“ auf echte Freunde außerhalb sozialer Netzwerke

Twitter, Facebook und Co machen vieles möglich. Manchmal aber auch nicht, und dann? Wohl dem, dessen Freunde nicht nur über soziale Netzwerke zu erreichen sind.

Unser soziales Netzwerk – Freunde trifft man heute anders
Früher bestand unser soziales Netzwerk aus Familie, Arbeitskollegen, Sport- und anderen Freunden, Nachbarn etc. Obwohl es viele Nutzer von sozialen Netzwerken gibt, welche die unterschiedlichen Plattformen nutzen, um sich mit ihren Freunden auszutauschen, um z.B. ein Treffen zu verabreden, scheint es doch auch einige Zeitgenossen allzu sehr in die Virtualität zu ziehen. Der Ausfall eines sozialen Netzwerks, wie bei Facebook, hat aber solche Bedeutung erlangt, dass dies vielen Nachrichtensendern Anlass genug war, den Ausfall als erste Meldung zu bringen.

Freunde und soziale Netzwerke
Vor Facebook und Co. sind wir, z.B. bei einer Störung des Telefons, einfach irgendwo hingegangen, haben bei unseren Freunden geklingelt und haben mit diesen gesprochen, gespielt oder uns anderweitig die Zeit gemeinsam vertrieben. Die Reaktionen auf einen Ausfall von Facebook lassen die Befürchtungen von Dr. Meinolf Bachmann (Vorreiter in der Forschung und Therapie von Spiel- und Computersucht) begründet erscheinen. An die Stelle der Freunde, die eine Türe weiter wohnen, ist teils eine weltweite virtuelle Gemeinschaft entstanden, die sich über ihre Tastaturen beknuddelt und beknutscht. 

Facebook und Co verändern die Beziehung unter Freunden
Wie bei Werkzeugen, die auch als Waffe und nicht zur zum bestimmungsgemäßen Gebrauch verwendet werden können, ist auch das WWW inzwischen „so eine Sache“ geworden. Virtuelle Freundschaften, die über soziale Netzwerke gepflegt werden können, ermöglichen zwar Gedankenaustausch unabhängig von der Entfernung. Andererseits entwöhnen sie auch leicht vom direkten Kontakt. Einer meiner Freunde sagte mir neulich (am Lagerfeuer) „ich habe keine 300 Freunde auf Facebook, aber wenn ich umziehe oder renoviere, sind immer mehr als genug Freunde da“.  

Ein „Hoch!“ auf echte Freunde außerhalb sozialer Netzwerke
Der autofreie Mittwoch ist unlängst – meist unbeachtet – an uns vorbei gerauscht. Wie wäre es, den nächsten Mittwoch zum „Freunde zum Anfassen Tag“ zu erklären und statt alleine zu Tastatur und Maus zu greifen, mit einem – oder mehreren – Freund(en) zu Kaffeetasse, Weinglas etc. zu greifen? Und wenn Sie sich mit diesen via Facebook, Twitter etc. verabreden, haben Sie kein schlechtes Gewissen. Als Mittel zum Zweck sind sie prima, sie sollten nur nicht zum einzigen Inhalt werden. Viele meiner Klienten wissen hiervon ein Lied zu singen – das außer mir keiner hört.  

Viel Spaß mit Ihren Freunden, egal wo Sie diesen in die Augen sehen oder auf die Schulter klopfen!

Herzliche Grüße und bis bald,
Ihr Frank Max