Ehrenamt hat sich gewandelt
Das alte Ehrenamt ist mausetot. Ehrenamtliche, die 40 Jahre den Vereinsvorsitz innehatten, weil es sich so gehörte, etwas für die Gemeinschaft zu tun. Oder Frauen, die der kranken Nachbarin Essen brachten, um sich einen Platz im Himmel zu sichern. Diese Motive gelten heute nicht mehr.
Noch immer sind Menschen bereit, sich für die Gesellschaft zu engagieren, das Warum, Wie, Wo und Wie lange bestimmen jedoch sie. Auch die Begriffe haben sich geändert. Heute spricht man vom Neuen Ehrenamt, von der Freiwilligenarbeit und vom Bürgerschaftlichen Engagement.
So profitieren Sie vom Neuen Ehrenamt
- Bürgerschaftliches Engagement ist zeitlich begrenzt
Beim neuen Ehrenamt bestimmen Sie, wie viel Zeit pro Woche oder Monat Sie dafür einsetzen wollen. Ebenso können Sie sich von einer Aufgabe verabschieden, die Ihnen keine Befriedigung mehr bringt und sich einer neuen ehrenamtlichen Aufgabe zuwenden. - Sich freiwillig engagieren – nach eigener Neigung
Sie haben ein spezielles Talent? Oder geballte Erfahrung aus Ihrem Berufsleben? Sie können sicher sein, es gibt eine ehrenamtliche Aufgabe, bei der Sie Ihr Können einbringen können. Oder Sie lernen dort sogar noch dazu. Die meisten Einsatzstellen bieten maßgeschneiderte Fortbildungen an, um ihre Ehrenamtliche fitzumachen. Neben speziellen Schulungen, die für den Einsatzort wichtig sind, gibt es auch allgemein bildende Fortbildungsangebote wie Gesprächsführung oder Pressearbeit. - Ehrenamt macht Sinn – und glücklich
Wir fühlen uns am glücklichsten, wenn wir das Gefühl haben, das Leben im Griff zu haben und nicht Opfer der Umstände zu sein. Stellen Sie sich vor, Sie können aus dieser Position heraus anderen Menschen helfen, die mit dem Auf und Ab des Lebens ringen: Kinder, Jugendliche, kranke Menschen, alleinerziehende oder behinderte Menschen. Können Sie nachvollziehen, wie befriedigend eine solche Aufgabe ist? Vielleicht knüpfen Sie dabei nebenbei Kontakte, die Sie beruflich weiterbringen. Oder Sie finden Freundschaften fürs Leben. Und spätestens das macht Sie glücklich. - Sie wechseln die Perspektive
Im Privatleben und Berufsalltag haben Sie festgelegte Rollen inne, als Chef, Angestellter, als Elternteil oder Partner. Im Ehrenamt eröffnet sich Ihnen die Möglichkeit, eine andere Perspektive einzunehmen: der "Chef“ darf für Obdachlose Kartoffeln schälen. Die "Oma“ fühlt sich jung, weil sie noch älteren Leuten vorliest. Der "Mädchen-Vater“ trainiert Jungs in der Fußballmannschaft. Das sind Erlebnisse, bei denen Sie Ihr Weltbild komplettieren und neue Anregungen in Ihren Alltag nehmen können.
Ehrenamtsbörse und Freiwilligenagentur
Haben Sie Lust bekommen, mehr über die Möglichkeiten zum Ehrenamt in Ihrer Region herauszufinden? Geben Sie in die Internet-Suchmaschine die Begriffe "Freiwilligenagentur“ oder "Ehrenamtsbörse“ zusammen mit Ihrer Heimatstadt ein. In den meisten Regionen wurden in den letzten Jahren solche Einrichtungen gegründet um Ihnen ein Ehrenamt auf den Leib zu schneidern und Sie währenddessen zu begleiten.
Weiter Infos finden Sie im Ehrenamtsportal im Internet.
In den folgenden Artikeln dieser Reihe stelle ich Ihnen einige Arbeitsfelder des Ehrenamtes vor, in denen Sie auf kreative Art Ihre Talente einbringen können. Zum Nutzen anderer und auf jeden Fall zu Ihrer eigenen Bereicherung.