EHEC News – sind Sprossen die Infektionsquelle?

Nachdem Salat, Tomaten und Gurken als Infektionsquelle weitgehend ausgeschieden sind, stehen nun Sprossen im Verdacht, die Quelle für den lebensgefährlichen EHEC-Keim zu sein. Grund für diese Annahme ist eine ziemlich heiße Spur, wie von Niedersachsens Landwirtschaftsminister Gert Lindemann bestätigt wurde.

Schon vor Jahren waren Sprossen für eine schwere EHEC-Epidemie in Asien verantwortlich
Aus diesem Grund hat man die Sprossen nun besonders unter die Lupe genommen. Nachdem eine Mitarbeiterin aus einem Gartenbaubetrieb im Kreis Uelzen an EHEC erkrankt ist, geht das Landwirtschaftsministerium in Niedersachsen davon aus, dass die Erkrankungsursache in den verarbeiteten Sprossen zu finden ist. Allerdings fehlt bis jetzt der eindeutige Labornachweis.

Vermutlich wurde die gesamte kontaminierte Ware bereits verarbeitet und verkauft
Die mit EHEC-Keimen kontaminierte Ware ist aller Wahrscheinlichkeit nach komplett in den Handel gelangt. Aus diesem Grund empfehlen die Behörden, vorerst keine Sojasprossen und Mungosprossen und auch keine Sojabohnen und Mungobohnen zu verzehren. Auch abgepackte Fertigsalate, die oftmals Sprossen und Sojabohnen enthalten, sollte man zur Zeit nicht essen.

Das Saatgut der Sprossen stammte aus Asien. Ganz Deutschland darf nun darauf gespannt sein, ob es sich bei den Sprossen wirklich um die Ursache der lebensbedrohlichen EHEC-Epidemie handelt. Auch im Ausland sind bereits einige Personen an Ehec erkrankt.

In Deutschland sind schon über 2500 Personen an EHEC erkrankt
Die Zahl der Todesopfer ist mittlerweile auf 21 gestiegen. Ärzte arbeiten rund um die Uhr, um die vielen Erkrankten zu versorgen. Viele Patienten leiden an dem lebensgefährlichen hämolytisch-urämischen Syndrom (HUS). Bisher gab es keine wirkungsvolle medikamentöse Therapie gegen HUS. Die Behandlung der schwer erkrankten Patienten bestand hauptsächlich in einer Reinigung des Blutes und dem Austausch des vergifteten Blutplasmas.

Der Wirkstoff Eculizumab wird nun erfolgreich gegen HUS eingesetzt
Wenn die bisher üblichen Therapieformen versagt haben, konnte das Leben der betroffenen EHEC-Patienten kaum noch gerettet werden. Nun bleibt für die Patienten und die behandelnden Ärzte noch die Möglichkeit, auf ein Medikament mit dem Wirkstoff Eculizumab zurück zu greifen. Eculizumab kann als so genannte "Rescue-Medikation" beim Versagen der üblichen Therapien eingesetzt werden. So wie es bisher den Anschein hat, konnte durch das Medikament das Leben von schwer erkrankten HUS-Patienten gerettet werden.