EHEC – Infektionsquelle und Erregertyp gefunden

An Salatgurken aus Spanien konnte das lebensgefährliche Darmbakterium EHEC (Enterohämorrhagische Escherichia coli) nachgewiesen werden. Als Infektionsquelle stehen auch Blattsalat, Tomaten und Gurken aus Norddeutschland im Verdacht. Nach Befragungen von Ehec-Infizierten aus Norddeutschland hatten sie diese Lebensmittel gegessen.

Auf spanischen Gurken wurden eindeutig EHEC-Bakterien nachgewiesen
Norddeutsches Gemüse stand bisher unter dem Verdacht, mit EHEC verseucht zu sein. Einen eindeutigen Beweis gab es dafür aber bisher nicht. Auf spanischen Gurken konnten jedoch zweifelsfrei EHEC-Bakterien nachgewiesen werden. Alle Gurken dieses Herstellers dürfen ab sofort nicht mehr verkauft werden. Es ist jedoch nicht auszuschließen, dass noch andere Lebensmittel mit dem EHEC-Erreger infiziert sind.

Wie wird EHEC übertragen?
Besonders im Darm von Wiederkäuern sind EHEC-Bakterien angesiedelt. Sie können über kontaminierte Nahrungsmittel und über verseuchtes Trinkwasser auf den Menschen übertragen werden. Auch eine Erregeraufnahme durch Kontakt mit dem Tierkot ist möglich. Durch eine Schmierinfektion kann in seltenen Fällen auch eine Übertragung von Mensch zu Mensch erfolgen.

Welche gesundheitlichen Beschwerden können EHEC-Bakterien auslösen?
Vor allem leiden die Patienten an leichten bis schweren Durchfällen. In schweren Fällen ist der Durchfall mit Blut vermengt. Lebensbedrohlich kann der Durchfall besonders für Kinder, ältere Personen oder Menschen, die geschwächt sind, werden.

In schweren Krankheitsfällen kann eine Infektion mit dem Darmkeim EHEC zu dem lebensgefährlichen hämolytisch-urämischen Syndrom (HUS) führen. Bei diesem Krankheitsverlauf kann es zu einer lebensbedrohlichen Schädigung der Nieren und zu einem Blutzerfall kommen. Die Patienten benötigen in diesem Fall eine Dialysebehandlung.

Forscher der Universität Münster konnten den EHEC-Typ identifizieren
HUSEC 41, Sequenztyp ST678, so heißt der EHEC-Typ, der uns zurzeit so viele Krankheitsfälle beschert. Dieser EHEC-Typ ist besonders aggressiv und spricht nicht auf die Therapie mit Penicillin an. Allerdings kann er mit entsprechend anderen Antibiotika behandelt werden.

Die Forscher haben damit begonnen, ein neues Testverfahren zu entwickeln, das den Erregertyp schnell nachweisen kann. Damit soll es möglich werden, unverzüglich mit der Behandlung Infizierter zu beginnen und den Übertragungsweg des Erregers besser zu finden.

Strikte Hygienemaßnahmen und Verzicht auf bestimmte Lebensmittel kann die weitere Ausbreitung verhindern
Die tägliche Hygiene sollte nun besonders gründlich eingehalten werden. Aus diesem Grund sollte man sich regelmäßig die Hände waschen oder desinfizieren und die Handtücher öfter wechseln. Vorsorglich sollte man auf den Verzehr von Gurken aus Spanien verzichten. Da es nicht sicher ist, ob auch anderes Gemüse mit dem EHEC-Erreger infiziert sein könnte, sollte man nach Möglichkeit Gemüse zurzeit nur gekocht verzehren. Auf rohes Fleisch und rohen Fisch sollte man ganz verzichten.

Es gibt einen alten Leitsatz, an dem man sich nun orientieren könnte:

Brüh es, koch es, schäl es oder vergiss es!