Eine Grippe ist keine Erkältung
Die Influenza ist keinesfalls harmlos, sondern eine heftige Infektion mit bestimmten Viren, den sogenannten Influenzaviren. Es gibt drei Typen (A, B und C), deren Erbgut sich aber ständig verändert, so dass es keine anhaltende Immunität gibt. Daher müssen die Grippeimpfungen auch in jedem Jahr wiederholt werden.
Etwa alle 20 Jahre kommt es zu einem heftigen weltweiten Ausbruch der Grippe, einer sogenannten Pandemie. Der wohl schlimmste Ausbruch war die „Spanischen Grippe“ in den Nachkriegsjahren 1918 bis 1920. Hier war eine besonders aggressive Mutation eines Grippevirus auf geschwächte und schlecht ernährte Menschen nach dem ersten Weltkrieg getroffen.
Die Spanische Grippe forderte etwa 25 Millionen Menschenleben. Diese Zahl soll keine Panik machen, sehr wohl aber verdeutlichen, wie ernst diese Erkrankung ist. Was wir umgangssprachlich so leichtfertig als „Grippe“ bezeichnen, ist zwar auch eine virale Infektion aber ungleich harmloser.
Eine echte Grippe ist eine meldepflichtige Infektionskrankheit. Für Heilpraktiker besteht gemäß Bundesseuchengesetz Behandlungsverbot. Wie können wir aber die Unterscheidung zur Erkältung vornehmen?
Symptome eine Grippe
Im Anfangsstadium ist diese Differenzierung praktisch unmöglich, besonders wenn die Erkältung heftig ist. Die körperliche Untersuchung ergibt nur ein allgemeines Bild. Erst eine Laboruntersuchung bringt Klarheit. Sie sollten daher bei sehr heftigem Krankheitsverlauf den Gang zum Arzt nicht scheuen. Folgende Symptome bestehen:
- hohes Fieber innerhalb weniger Stunden
- schweres Krankheitsgefühl
- Schmerzen in Kopf, Rücken und Gliedmaßen
Als nächstes entstehen:
- Husten, der oft schmerzhaft ist
- Schnupfen
- Bindehautentzündung
- Blutungen aus Nase und im Auswurf können auftreten
Ältere Menschen neigen zu Herz/Kreislaufproblemen mit Schwindel. Bei kleinen Kindern reagieren eher die Verdauungsschleimhäute. Es kommt zu Erbrechen und Durchfall.
Der Krankheitsverlauf ist insgesamt heftig, die Rekonvaleszenz dauert recht lang. Die Leistungsfähigkeit ist eingeschränkt. Erschöpfung, schnelles Schwitzen und Schwäche können noch wochenlang anhalten.
Differenzierung zur Erkältung
Diese ist wie gesagt schwierig. Die oben genannten Symptome sind allgemein für virale Erkrankungen typisch. Außerdem gibt es natürlich auch bei der echten Grippe leichte Verläufe. Deshalb sollten Sie bei schweren Verläufen in jedem Fall Ihren Hausarzt konsultieren. Dies gilt insbesondere für abwehrschwache Menschen oder Menschen mit Vorerkrankungen der Atemwege oder des Herzens. Für diesen Personenkreis ist sicher auch eine Impfung in Erwägung zu ziehen.
Grippe – wann wird es ernst?
Zunächst schien alles besser zu werden und auf einmal schnellte das Fieber wieder heftig nach oben? Jetzt besteht die Gefahr einer bakteriellen Superinfektion und die Zeit für Selbstversuche ist definitiv vorbei.
Dies gilt auch bei Atemnot, heftigen Kreislaufbeschwerden, massiven Kopfschmerzen mit Nackensteife. Es besteht die Gefahr einer Komplikation. Bitte unbedingt abklären lassen und am Wochenende auch besser einmal zu viel ins Krankenhaus.
Was rät der Heilpraktiker bei Grippe und Erkältung?
Die Naturheilkunde kennt nur einen guten Rat: Vorbeugung! Stärken Sie Ihr Immunsystem und Sie werden aufgrund der leichten Verläufe vermutlich nie erfahren, ob Ihre Erkrankung nun eine echte Grippe oder „nur“ ein eine Erkältung war (wenn Sie überhaupt erkranken).
Lesen Sie zum Thema „Erkältung“ auch: So vermeiden Sie eine Erkältung.
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