Für private (und auch gewerbliche) Kfz-Versicherungsnehmer gibt es sogenannte Werkstatt- oder Schadensteuerungskonzepte. Diese werden seitens der Kunden bisweilen mit Argwohn betrachtet. Sie haben aber deutliche Vorteile: Abläufe und Reparaturen sind zertifiziert. Außerdem sind die Policen günstiger. Lesen Sie, was genau sie beinhalten.
Zunächst die Frage, was sind "Schadensteuerungskonzepte mit Partnerwerkstätten"? Der Versicherungsnehmer vereinbart mit der Gesellschaft, im Kaskoschadenfall (inklusive Glasreparaturen) das Fahrzeug in einer mit dem Versicherer kooperierenden Partnerwerkstatt zu günstigeren Konditionen (Ersatzteile sowie Verrechnungssätze) instand setzen zu lassen.
Die Konditionen hat die Versicherung mit herstellereigenen und freien Werkstätten ausgehandelt. Entscheidet sich der Versicherte für einen Vertrag, bei dem die Versicherung auf eine der Partnerwerkstätten zurückgreift, erhält der einen Nachlass bei der (Kasko-)Prämie. Neben der oft schnelleren Reparatur wird ihm als Gratiszugabe ein kostenloses Ersatzfahrzeug (manchmal eine Kategorie niedriger) überlassen, welches der Kunde im Kaskoschadenfall selbst berappen müsste, da kein Dritter für diese Kosten aufkäme.
Ziel der Versicherer ist es neben der Kundenbindung aber auch, ausufernde und oftmals unnötige Kosten zu unterbinden. Viele Werkstätten sind trotz reduzierter Zahlungen seitens der Versicherer an dieser Kooperation sehr interessiert, da diese zum einen für eine bessere Auslastung führt und sie zudem wissen, dass sie hier ihr Geld (schnell) bekommen. Außerdem haben sie Vorteile bei der täglichen Abwicklung: Meist wird auf unnütze Gutachten verzichtet, die Schadenfeststellung erfolgt mittels Lichtbilder und moderner Kalkulationssoftware.
Assekuranz, Partnerbetriebe und der Kunde profitieren
Mit anderen Worten profitieren alle bei dieser Win-win-Situation: Die Assekuranz, die Partnerbetriebe und letztendlich der Kunde. Häufig werden hier seitens der Versicherungsnehmer – und bei geleasten Fahrzeugen auch seitens der Leasinggesellschaften – Bedenken erhoben, die Assekuranz habe hier nur die Kosten im Auge und übe hier "Dumping" gegenüber den Werkstätten aus, mit der Folge, die Reparaturen könnten nicht fachgerecht durchgeführt werden.
Das ist aber nicht zu erwarten: Letzteres kann sich die Assekuranz nicht leisten, der Imageschaden wäre erheblich. Auch haben immer wieder stattfindende Audits und Befragungen von Kfz-Versicherungen ergeben, dass diese Befürchtungen unbegründet sind, sodass man getrost bei diesem Angebot zugreifen sollte, zumal auch teils unnötiger Papierkram und Telefonate vermieden werden.
Es gibt allenfalls eine finanzielle Sanktion, wenn man das Werkstattkonzept ignoriert und das Fahrzeug in einer anderen, eventuell teureren Lackiererei reparieren lässt, dann wird schon mal Geld zurückgefordert. Die Versicherer achten übrigens schon auf die Qualität der Reparaturen und halten diese regelmäßig mit strengen Grundsätzen auch nach.
Das zügig instand gesetzte Auto bekommt man dann auch gewaschen und gereinigt zurück und muss zudem im Regelfall nichts verauslagen. Somit haben letztendlich alle etwas davon.