Homöopathie Praxistipps

Durch Ängste das passende homöopathische Mittel finden

Für die homöopathische Mittelwahl spielen Ängste eine besondere Rolle. Es gibt Ängste, die sehr häufig geäußert werden, wie die Angst vor Schlangen oder Spinnen. Aber auch sehr selten auftretende Ängste wie die vor Ameisen oder vor fließendem Wasser können direkt zum passenden homöopathischen Mittel führen.

Durch Ängste das passende homöopathische Mittel finden

Durch Ängste das passende homöopathische Mittel finden

Allgemeine Ängste und ihre Bedeutung für die homöopathische Mittelwahl

Ängste, die von sehr vielen Menschen geäußert und empfunden werden, wie die Angst vor dem Tod, Angst vor wilden Tieren und die Angst vor Dunkelheit sind zwar genauso wichtig wie selten geäußerte Ängste, aber sie werden häufig von einer Vielzahl von homöopathischen Mitteln abgedeckt.

So weisen die homöopathischen Mittel Arsenicum album, Calcium carbonicum, Aconit, Gelsemium, Lac caninum, Nux vomica, Nitricum acidum und Platin Furcht vor dem Tod dreiwertig auf.

Individuelle Ängste und ihre Bedeutung für die homöopathische Mittelwahl

Jede Angst, die ein Patient äußerst, ist in erster Linie seine individuelle Angst und sie bekommt zusammen mit seinen individuellen Beschwerden und seiner persönlichen Geschichte eine besondere Bedeutung. Auch wenn es eine Angst ist, die auch viele andere Menschen empfinden.

Die Angst vor wilden Tieren beispielsweise kann sich auf ein spezielles Tier beziehen oder allgemein auf alle Tiere, die wir nicht als Haustiere kennen und die sich nicht zähmen lassen. Die Angst vor Dunkelheit kann sich durch ein kleines Licht im Flur lindern lassen oder nur dadurch, dass der Betroffene nachts nicht alleine ist. Auch Ängste, die von sehr vielen Menschen geäußert werden, haben ihre individuelle Note.

Selten geäußerte Ängste und ihre Bedeutung bei der homöopathischen Mittelwahl

Einige Ängste werden äußerst selten von Patienten geäußert. Beispielsweise die Angst, jemand sei unter dem Bett, wenn man sich abends schlafen legen will, wird relativ selten von Patienten geäußert. Im Repertorium findet man auch nur wenige Mittel, die diese Angst in ihrem Mittelbild aufweisen.

Es sind die Mittel Ammonium-muriaticum, Arsenicum album, Belladonna, Calcium carbonicum, Cantharis und Colchicum. Erzählt nun ein Erwachsener oder ein Kind genau von dieser Angst, kann der Behandler sich relativ sicher sein, dass das angezeigte homöopathische Mittel eines aus der im Repertorium verzeichneten Mittel ist.

Ängste in den verschiedenen homöopathischen Mittelbildern

Nicht zuletzt Massimo Mangialavori hat in seinen Büchern darauf hingewiesen, dass gleich klingende Ängste in den verschiedenen Mittelbildern eine unterschiedliche Bedeutung haben können. Die Angst vor Krankheit beispielsweise hat bei einigen Menschen damit zu tun, dass sie nicht die Kontrolle abgeben können. Sie fühlen sich für alles verantwortlich und haben Angst, dass ihr gesamtes System und das ihrer Familie zusammenbricht, wenn sie krank werden. (Beispielsweise: Arsenicum album).

Andere Menschen haben Angst vor Krankheit, weil sie in dem Glauben leben, unverwundbar zu sein (Beispiel: Korbblütler wie Arnica oder Bellis-p.). Für sie kommt eine Krankheit einem Zusammenbruch ihres Glaubenssystems gleich und deswegen fürchten sie sich so sehr davor.

Andere Menschen haben Angst um die Gesundheit von anderen, von denen sie sich abhängig fühlen (Beispiel: Calcium carbonicum) Um die Angst eines Patienten für die Mittelwahl nutzen zu können, müssen wir die genauen Umstände seiner Angst verstehen und sie in eine passende Repertoriumsrubrik übersetzen.

Fazit:

Ängste können wegweisend für die homöopathische Mittelwahl sein. Besonders sehr selten geäußerte, spezifische Ängste sind oft der Schlüssel zu einem homöopathischen Mittel, das den Heilungsprozess in Gang setzt.

Aber auch Ängste die von sehr vielen Menschen geäußert werden, können individuell auf dem Hintergrund der Lebensgeschichte des Patienten und der Gesamtheit seiner Beschwerden verstanden werden. Dann sind auch diese Ängste wichtige Informationen die zum angezeigten Heilmittel führen.

Bildnachweis: spass / stock.adobe.com

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