Douglas erwirtschaftet gute Umsätze – bleibt aber als Anlage spekulativ

Douglas konnte den Umsatz auf über 3 Mrd. € steigern. Doch der aggressive Wachstumskurs belastet den Aktienkurs. Mittelfristig ist aber ein Gewinnsprung zu erwarten. Während sich viele MDAX-Werte schon wieder deutlich vom Jahrestief erholt haben, klebt die Douglas-Aktie am Boden und pendelt zwischen 33 und 35 €. Charttechnisch ist die Douglas-Aktie aktuell kein Kauf. Attraktiv ist die Aktie für Investoren, die eine aussichtsreiche Aktie auf Sicht von drei bis fünf Jahren suchen.

Die Douglas Holding
Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrats decken sich schon jetzt mit sieben- bis achtstelligen Beträgen mit eigenen Aktien ein. Ein genauer Blick auf die Douglas-Aktie lohnt sich also.

2006/2007: Mit 1.875 Geschäften die 3-Mrd.-€-Grenze geknackt
Im Geschäftsjahr 2006/2007 (Geschäftsjahresbeginn ist der 1. Oktober) hat der Douglas-Konzern zum ersten Mal die Umsatzschwelle von 3 Mrd. € erreicht. Der Umsatz stieg von 2,68 auf 3,00 Mrd. €. Das EBIT stieg von 142,1 auf 157,2 Mio. €, der Gewinn je Aktie von 1,94 auf 2,25 €.

Douglas besitzt mittlerweile ein „Konsum-Imperium" mit 1.875 Geschäften (442 Douglas-Parfümerien in Deutschland, 659 Douglas-Parfümerien im Ausland, 277 Buchhandlungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz, 198 Christ-Juweliergeschäfte, 15 Damenmodehäuser Appelrath-Cüpper und 284 Hussel-Confiserien für Süßwaren.

Börse straft Unternehmen mit steigender Verschuldung ab
Die internationale Wachstumsstrategie verschlingt viel Geld. Während die Nettoverschuldung am Ende des Geschäftsjahres 2004/2005 bei überschaubaren 74 Mio. € lag, lastet laut dem aktuellen Geschäftsbericht eine Nettoverschuldung von 207 Mio. € auf dem Konzern. Der freie Cashflow reicht schon seit 2 Jahren nicht mehr, um die Investitionen zu decken. So lag der freie Cashflow bei -17 und -6 Mio. €.

Bis zum Ausbruch der Finanzmarktkrise wurde diese Schattenseite des Wachstums von der Börse ignoriert. Kurse von 50,00 € zeigen, das zukünftige Umsatz- und Gewinnsteigerungen höher gewichtet wurden als mögliche Risiken. Diese Sichtweise hat sich in den vergangenen Monaten vollkommen gedreht. Eine steigende Verschuldung wird abgestraft. Douglas ist hier auch kein Einzelfall.

Insiderkäufe im zweistelligen Millionenbereich
Die Vorstände und Aufsichtsräte der Douglas Holding kaufen unabhängig von kurzfristigen Kursschwankungen seit Jahren eigene Aktien. Insgesamt zeigt die Datenbank weit über 100 Käufe mit einem Volumen im dreistelligen Millionenbereich. Die Insider halten bereits rund 30% der Douglas-Aktien.

Es ist unklar, ob die Insider einfach nur kaufen, weil Ihnen die Aktie günstig erscheint, oder ob es strategische Ziele gibt (vollständige Übernahme, Kontrollmehrheit oder Abwehr gegen feindliche Übernahmen). Sicher ist aber: Wer solche Beträge in eigene Aktien investiert, ist von der Erfolgsstory überzeugt. Das ist nicht die schlechteste Voraussetzung, um ebenfalls in die Douglas-Aktie zu investieren.

Douglas Holding AG: Wenn dann nur spekulativ kaufen
Das Douglas-Management setzt auf die Karte Wachstum und wird dafür von der Börse abgestraft. Die Insiderkäufe in Millionenhöhe zeigen jedoch, dass das Management von der Strategie überzeugt ist. Werden die Investitionen mittelfristig auf ein normales Maß gestutzt, würde das den Gewinn schlagartig nach oben hebeln. Dann wären auch die alten Kurse im Bereich von 50,00 € wieder erreichbar. Setzen Sie eine Stop-Loss-Marke im Bereich von 30,00 €.