Digitale Fotoschule: Architekturfotografie und ihre Tücken (Teil 6)

Grundregel Nummer 1 der Fotoschule Architekturfotografie: Architektur zu fotografieren ist weit mehr, als nur das passende Motiv auszuwählen und auf den Auslöser zu drücken. Es geht um Fragen wie: Welche Ausrüstung wird benötigt? Warum sieht ein Gebäude auf einem Foto so anders aus als in der Realität? Und was sind die besonderen Probleme bei der Architekturfotografie? Viele Fragen, auf die Sie in diesem Teil der digitalen Fotoschule Antworten finden.

Fotoschule Architekturfotografie – Die Ausrüstung
Um das Bauwerk richtig in Szene setzen zu können, benötigt der Fotograf eine gewisse Flexibilität bei der Wahl des Bildausschnittes. Deshalb sollten auch ambitionierte Hobbyfotografen darauf achten, dass sie zumindest eine kompakte Digitalkamera mit einem Zoomobjektiv verwenden.

Für die Gebäudefotografie sind vor allem Weitwinkel- bis mittlere Telebrennweiten ideal. Denn Weitwinkel erlauben eine Totale auf ein großes Gebäude, welches sich in unmittelbarer Nähe befindet. Und mit einem mittleren Teleobjektiv kann der Fotograf das Gebäude, wenn es unter bildgestalterischen Gesichtspunkten interessanter ist, auch aus einiger Entfernung aufnehmen, ohne dass er auf Detailtreue verzichten muss.

Realität und Abbild in der Architekturfotografie
Oftmals befinden sich Gebäude in Städten oder sind jedenfalls von anderen Gebäuden, Straßen oder auch Wäldern und Parks umgeben. Je nachdem, ob man diese Umgebung mit in die Fotografie aufnimmt oder nicht, verändert sich der Eindruck des Gebäudes auf der Fotografie. Dabei kann das Umfeld eines Gebäudes sowohl positive wie auch negative Auswirkungen auf die Bildkomposition haben.

Mit der Änderung der Aufnahmeposition kann der Fotograf ganz unterschiedliche Bildstimmungen hervorrufen. Aber da alle Theorie grau ist und auch eine Fotoschule immer nur theoretische Ansätze liefern kann gilt: Probieren Sie es aus! Fotografieren Sie Gebäude mit und ohne angrenzende Bebauung, nehmen Sie einen weiter entfernten Standort ein oder suchen Sie sich einen erhöhten Standort, von dem aus Sie fotografieren.

Und vor allem: Verfallen Sie nicht dem Impuls, ein Gebäude immer frontal aufzunehmen. Das tun alle und es ist (sehr oft) langweilig.

Fotoschule gegen stürzende Linien
Das häufigste Problem bei der Architekturfotografie ist das der sogenannten stürzenden Linien. Wenn auf der Aufnahme also die Gebäude nach hinten zu stürzen scheinen. Hier gibt es zwei Tricks, um diesen Effekt zu vermeiden oder zumindest zu minimieren: Zum einen sollte man möglichst mit dem Motiv auf Augenhöhe stehen und zum anderen die Kamera möglichst gerade halten – also weder nach vorne noch nach hinten kippen, um das gesamte Motiv erfassen zu können. Ergo: Im Zweifelsfall suchen Sie sich wieder einen anderen Standort für Ihre Aufnahme.