Die Terrarienbeleuchtung – Was Sie dabei beachten müssen!

Die Herstellung von künstlichem Sonnenlicht ist zur Nachahmung eines natürlichen Lebensraumes für Reptilien und Amphibien von entscheidender Bedeutung. Da wechselwarme Tiere zu gegebenem Zeitpunkt immer wieder Sonnenplätze oder auch Schattenstellen aufsuchen müssen, spielt dieses komplexe Thema der Terrarienbeleuchtung eine außerordentlich wichtige Rolle in der Terraristik, die ich nachfolgend beschreiben will.

Für die meisten Tierarten kann man von einem Richtwert von 12 Stunden Beleuchtung am Tag ausgehen. Auch Arten, die etwas weiter weg vom Äquator leben, kommen mit dieser Tageslänge gut zurecht. Hält man Tiere, die eine Winterruhe benötigen, ist es zu empfehlen, davor und danach die heimischen Werte im Terrarium anzupassen.

In der Terraristik werden meistens folgende Beleuchtungsmethoden genutzt:

Leuchtstoffröhren
Leuchtstoffröhren sind in der Anschaffung recht günstig gegenüber anderen Varianten und verbrauchen im Verhältnis zur Lichtleistung nur wenig Strom. Sie sollten über die gesamte Länge des Terrariums reichen. Leuchtstoffröhren geben in der Regel eine gute Lichtintensität ab, tragen jedoch nur wenig zur Wärme im Terrarium bei. Für den Betrieb wird ein Vorschaltgerät benötigt.

Nach spätestens zwei Jahren sollten Sie die Röhren auswechseln, da dann die Leistung erheblich nachgelassen hat.

Halogenmetalldampflampen (HQI) und Quecksilberdampflampen (HQL)
HQI-Lampen besitzen ein sehr gutes Farbspektrum, geben Wärme ab und enthalten, je nach Typ UV-Anteile. Sie sind gewöhnlich ab einer Leistung von 70 Watt erhältlich und werden über ein Vorschaltgerät betrieben. In der Anschaffung sind sie recht teuer, eignen sich aber hervorragend zur Beleuchtung von Wüsten- und Regenwaldterrarien.

HQL-Lampen müssen ebenfalls über ein Vorschaltgerät betrieben werden. Auch sie enthalten einen geringen UV-Anteil und geben Wärme ab. Leider sind Lichtleistung und Farbspektrum nicht so intensiv wie bei einer HQI-Lampe.

Halogen- und Wärmespots
Mit Halogen- oder Wärmespots können Sie sehr gut geeignete, kleinere Sonnenplätze für Ihre Lieblinge im Terrarium schaffen. Je nach Terrariengröße können Sie variieren von niedrigen bis zu höheren Wattzahlen. Gewöhnlich reichen diese von 25 – 75 Watt. Halogenspots werden in der Terraristik sehr oft genutzt, da sie eine optimale Lösung zur Schaffung von kleinen Sonnenplätzen darstellen.

Achten Sie auf ausreichende UV-Bestrahlung
Zur UV-Bestrahlung für die Tiere gibt es mehrere Varianten. Immer wieder ist dies ein heiß diskutiertes Thema und in regelmäßigen Abständen kommt eine neue Variante auf den Markt.

In Sachen UV-Bestrahlung gehen die Meinungen weit auseinander, so möchte ich hier auch nur grundlegende Möglichkeiten erwähnen.

UV-Strahlung ist mittlerweile auch in Leuchtstoffröhren vorhanden, wobei immer, auch bei anderen UV-Lampen, abgewogen wird, ob sie für Regenwald- oder Wüstenbewohner genutzt werden. Wüstenbewohner, die natürlich bedeutend mehr der Sonne ausgesetzt sind als Regenwaldbewohner, benötigen dem entsprechend eine höhere UV-Leistung. Auf dem Markt werden auf der Verpackung die Prozentzahlen des UV-Gehaltes angegeben, was den Laien jedoch ein wenig blendet, deshalb bitte ich Sie, sich ausführlich zu diesem Thema zu informieren, bevor Sie sich Ihre Terrarienbeleuchtung kaufen.

UV-Lampen werden auch in Form von Energiespar- oder auch Kompaktlampen, mit einer niedrigen Wattzahl angeboten. Zudem gibt es spezielle UV-Strahler, wie etwa die PowerSun von ZooMed oder die Active UV-Heat von T-Rex, mit einer höheren Lichtintensität und Wärmeabgabe, die jedoch auch recht teuer sind.

Die „TERRARIA“ Nr. 1 befasst sich überwiegend mit dem Thema der Terrarienbeleuchtung. Ich empfehle Ihnen, sich diese Zeitschrift unbedingt zu besorgen. Sie erhalten diese Ausgabe beim Natur- und Tier-Verlag (http://www.ms-verlag.de).

Stöbern sie außerdem im Internet in verschiedenen Foren, z.B. in dem der Deutschen Gesellschaft für Herpetologie (DGHT) unter dem Link http://www.dght.de/, der IG-Phelsuma (http://www.ig-phelsuma.de/) oder anderen.

Seit dem letzten Jahr ist eine neue Lampe auf dem Markt. Es ist das erste Leuchtmittel in der Terraristik, das Licht, Wärme und ausreichende UV-Strahlung zusammen kombiniert. Die „Bright-Sun UV“ gibt es als Jungle- und als Desert-Variante, also für Dschungel- und Wüstenbewohner. Sie ist für verschiedene Terrariengrößen mit einer 50 Watt- und 70 Watt-Leistung erhältlich, müssen mit Vorschaltgerät betrieben werden und sind in der Anschaffung sehr teuer.

Ich verwende die Bright Sun in sämtlichen Terrarien. Meiner Meinung nach ist es das Beste was es derzeit auf dem Markt gibt. Sie bietet ein hervorragendes Licht, den Angaben nach eine ebenso bemerkenswerte UV-Leistung und entsprechende Wärme. Betreibt man größere Terrarien, wird sie als Grundbeleuchtung und Wärmespender alleine jedoch nicht ausreichen.

Auch über die Bright Sun können Sie sich im Forum der DGHT erkundigen, in dem seit langem hierüber diskutiert wird und entsprechende Messungen bereits vorgestellt wurden.

Sämtliche UV-Lampen müssen spätestens nach einem Jahr Betriebszeit ausgewechselt werden, da bis dahin die Leistung enorm nachgelassen hat, so dass eine artgerechte UV-Bestrahlung nicht mehr gegeben ist.

Ihre Terrarienbeleuchtung können Sie sich in größeren Zoofachgeschäften oder via Internet online bestellen, wo zahlreiche Shops vorhanden sind wie z.B. http://www.echsen-shop.de/, http://www.reptilica.de/ oder http://www.zajac.de/, um nur einige wenige der unzähligen Anbieter zu nennen.

Ich empfehle Ihnen außerdem, dass Sie sich die Zeit nehmen um die Webseite http://www.dihu.ch/ durchzulesen. Auf dieser Homepage eines bekannten schweizerischen Terrarianers werden ausführlich alle Beleuchtungsmethoden in einem Ratgeber für Einsteiger erklärt und auch schematisch dargestellt. Sehr informativ!