Die Steinzeiternährung: Essen wie Familie Feuerstein

Die Steinzeiternährung, besser bekannt als Steinzeitdiät, ist eine Ernährungsform, die sich an der angenommenen Ernährung der Menschen in der Altsteinzeit orientiert, das heißt vor der neolithischen Revolution, in der sich Ackerbau und Viehzucht ausbreiteten.

Das Prinzip der Steinzeiternährung

Die Steinzeiternährung entspricht einer Diät nach dem Prinzip von Low Carb, verbunden mit der Glyx-Diät und wird wie die Atkins-Diät als Dauerernährung empfohlen.

Das Prinzip besteht darin, ausschließlich Nahrungsmittel zu konsumieren, die bereits in der Altsteinzeit verfügbar waren. Das sind und das waren:

  • Fleisch (Wild)
  • Fisch
  • Eier
  • Obst und Gemüse
  • Kräuter, Pilze, Nüsse, Esskastanien und in geringen Mengen
  • kalt geschleuderter Honig

Auf diese Weise soll der Körper seine Energie überwiegend aus Proteinen und Fett gewinnen, und weniger aus Kohlenhydraten.

Vermeiden Sie Milchprodukte in der Steinzeiternährung

Bei dieser Diätform sind Milch und Milchprodukte verboten, da in der Altsteinzeit keine Viehzucht betrieben wurde. Ebenso Getreide und Getreideprodukte wie Brot, da der Getreideanbau erst später begann. Ebenso sind industriell verarbeitete Nahrungsmittel wie Zucker, alkoholische Getränke oder Fertiggerichte zu meiden. Lebensmittel wie Oliven, die ohne Verarbeitung ungenießbar wären, sind auch zu meiden.

Umstritten: Pflanzenöle

Die Verwendung von Pflanzenölen ist umstritten. Manche Anhänger der Diät vermeiden nur die, die aus nicht-steinzeitlichen Pflanzen wie z. B. Oliven, Erdnüssen oder Mais hergestellt sind. Andere vermeiden alle Öle, da diese industriell verarbeitet sind. Als Getränke werden nur Wasser und Tee aus Kräuteraufgüssen akzeptiert.

Ungewohnt, aber angeblich sehr gesund und nahrhaft sind Insekten, Larven, Würmer. Insekten sind aber kein obligatorischer Bestandteil der Steinzeiternährung.

Die Philosophie der Steinzeiternährung

Die Steinzeiternährung geht davon aus, dass Naturvölker, die heute noch Jäger und Sammler sind, nicht unter Zivilisationskrankheiten leiden und dass die Menschen in der Steinzeit gesünder und leistungsfähiger waren.

Die Ausbreitung der Landwirtschaft habe durch die Festlegung auf wenige Kulturarten zudem zu einer drastischen Reduktion der Nahrungsvielfalt geführt. Erkenntnisse aus der Paläopathologie sollen belegen, dass die altsteinzeitlichen Vorfahren größer und gesünder waren als die Menschen der folgenden Epochen.

Die Befürworter quasi-paläolithischer Ernährung wie etwa Loren Cordain und Worm sehen in der steinzeitlichen Ernährung daher die einzig „artgerechte“ Ernährung des Menschen, an die sich der menschliche Organismus im Laufe der Millionen Jahre seiner Entwicklung perfekt angepasst habe.

Die Altsteinzeit umfasste einen Zeitraum von fast 2,4 Mio. Jahren, alle weiteren Zeitalter bis heute insgesamt nur 8000 Jahre, angeblich zu kurz, um eine Anpassung des Körpers an neue Nahrungsmittel zu bewirken.

Als Folge der Steinzeiternährung sollen Krankheiten und Allergien verschwinden oder sich erheblich bessern, die Leistungsfähigkeit soll steigen und der Blutzuckerspiegel stabil bleiben. Bisher gibt es für diese Behauptungen keine Beweise.

Buchtipp
Dr. Nicolai Worm: Mit Steinzeitdiät aus der Wohlstandsfalle

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