An sich kommt vor der Frage, was die Leser interessiert, noch eine andere: Wer sind überhaupt meine Leser? Dies ist elementar wichtig zu wissen. Denn erst, wenn Sie wissen, wer Ihre Leser sind, können Sie die richtigen Texte und Ideen für die richtige Zielgruppe wählen. Erscheint die Vereinszeitung nur für eigene Mitglieder, oder sollen diese auch vereinsfremde Menschen begeistern. Dabei gilt: Je besser die Zeitung und die Inhalte sind, desto mehr positive Promotion betreiben Sie auch für Ihren Verein.
Persönlichkeit zieht
Egal, ob nur Ihre Mitglieder Ihre Vereinszeitung lesen oder auch Externe. Persönliche Geschichten von Mitgliedern sind auf jeden Fall immer Stars unter den Artikeln. Dabei können diese Artikel ganz vielschichtig ausfallen. Es sollten möglichst keine persönlichen traurigen Schicksale abgebildet werden. Die Zeitung soll begeistern und Freude verbreiten.
Humor und vielleicht auch etwas Selbstironie sind die richtigen Pferde, auf die zu setzen sind. Geschichten über komische Zufälle, den letzten Gesellschaftsabend mit besonderen Vorkommnissen oder der engagierte Bau der neuen Toilette am Vereinsgelände könnten mit etwas Persönlichkeit viele begeistern. Sie sehen, es muss keine schwere Kost sein.
Rätsel, Witze und Rezepte
Zugegeben, hier kommt es noch extremer auf die Zielgruppe an. Dies ist eher ein Part für die etwas älteren Herrschaften. Aber auch an die sollte gedacht werden. Meine persönliche Erfahrung zeigt, dass diese typischen Elemente immer wieder gerne angenommen werden. Viele Vereinszeitungen haben einen extrem hohen Anteil an Fließtexten mit irgendwelchen Ergebnissen oder neuen Satzungsänderungen.
Dies kann natürlich auch ein Bestandteil der Zeitung sein. Aber eine Überflutung dessen ist nicht sinnvoll. Paragraphen begeistern eben nicht. Eine Rätselseite mit einem Sudoku und ein paar Witzen dagegen schon. Was mich persönlich erstaunt hat, waren die Rezepte. In einem Verein habe ich erfahren, dass die einen Rezeptreihe mit den Lieblingsgerichten Ihrer Mitglieder erscheinen lassen. Und das mit sehr großem Erfolg.
Setzen Sie auf Artikel-Reihen
Haben Sie interessanten „Stoff“ für Ihre Mitglieder gefunden, können Sie versuchen, diesen etwas in die Länge zu ziehen. Machen Sie eine Artikelserie. Endet ein Artikel interessant mit Ausblick auf einen weiteren, werden Ihre Leser mit Sicherheit gespannt darauf sein, wie dieser weitergeht. Nutzen Sie diese Ungeduld.
Für jede Altersklasse
Benutzen Sie eine Sprache, die jeder verstehen kann. Vor allem, wenn es um Beiträge geht, die einfach Spaß machen sollen. Beachten Sie, dass auch Kinder und Jugendliche Leser Ihrer Zeitung sein können.
Ihre Zeitung ist keine Litfaßsäule
Auch wenn sich jede Zeitung irgendwie auch finanzieren sollte. Gleicht die Vereinszeitung eher einem Werbeprospekt, kann etwas nicht stimmen. Werbung darf und muss sein. Das ist keine Frage. Jedoch sollte die Positionierung mit Bedacht gewählt werden.
Hat Ihre Zeitung zum Beispiel normales DIN-A4-Format, so könnte man auf jeder zweiten Seite 1/4 oder 1/3 des Seitenrands für Werbung benutzen. Wenn die Sponsoren dann noch bereit sind Ihre Werbeanzeigen in schwarz/weiß abbilden zu lassen, haben Sie eine unaufdringliche Geldeinnahmequelle. Der Rest der Zeitung ist in der Regel ja in Farbe.
Generell ist eine Vereinszeitung eine wirklich gute Sache, um seinen Verein zu präsentieren. Unterschätzen sollte man dieses wichtige Kommunikationselement nicht. Denn auch als Geldeinnahmequelle ist es nicht zu verachten. Ich rate Ihnen, Ihre Zeitung von einer Agentur erstellen zu lassen und diese dann über eine Druckerei anfertigen zu lassen. So macht die Zeitung einen professionelleren Eindruck.
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