1. Nach der Klassischen Reitlehre darf der Reiter als vernunftbegabtes Wesen vom Pferd nicht mehr verlangen, als es auf Grund seines derzeitigen Ausbildungsstandes zu leisten in der Lage ist. Seelische und körperliche Komponenten müssen in Einklang zueinander stehen, das heißt eine Überforderung in diesen Bereichen ist in jeder Hinsicht zu vermeiden.
2. Am Anfang alle Bemühens steht das Langmachen und Fallenlassen des Pferdehalses (Dehnungshaltung).
3. Das Pferd ist von hinten nach vorne an den Zügel heranzureiten und nicht von vorne nach hinten.
4. Der Reiter muss jederzeit in der Lage sein, dem Pferd das Aussehen einer Remonte zu geben und in Dehnungshaltung zu reiten.
5. Beim fortgeschrittenen Pferd gilt der Grundsatz: kurz die Reprise, dafür aber saftig; danach Ruhe und Zügel weg.
6. Die Versammlung muss immer wieder von freien Gängen abgelöst werden.
Merke: Das Reiten ohne Schwung ist der Tod aller Reiterei, Schwung ist nichts anderes als das elastische An- und Abspannen der Gelenke.
7. Der Reiter darf bei der Zügelhilfe nie "im Anzug stecken bleiben“; immer muss dem Annehmen des Zügels ein Nachgeben folgen.
8. Beim Reiten von Wendungen muss der innere Zügel weich werden, um den Nachtritt des inneren Hinterfußes nicht zu behindern.